Amnesty demonstriert vor Brandenburger Tor für Menschenrechtlerin Eren Keskin und die Pressefreiheit in der Türkei

amnesty logoBERLIN, 05.04.2019 – Wer sich in der Türkei für ein Menschenrecht wie die Meinungsfreiheit einsetzt, befindet sich spätestens seit dem gescheiterten Putschversuch im Sommer 2016 im Visier der Behörden. Zu diesen Menschen gehört die Anwältin Eren Keskin. Sie ist seit Jahrzehnten eine der wichtigsten Personen der türkischen Zivilgesellschaft. Wegen ihres Arbeit für die Menschenrechte drohen ihr nun lange Haftstrafen.

Gegen Eren Keskin wurden 129 Gerichtsverfahren wegen ihrer Unterstützung für die prokurdische Zeitung „Özgür Gündem“ eingeleitet. Eren Keskin hatte von 2013 bis Anfang 2016 symbolisch den Posten der Chefredakteurin der Zeitung übernommen – aus Solidarität mit der „Özgür Gündem“, die immer wieder zahlreichen Repressionen ausgesetzt war. Da es sich um eine rein symbolische Funktion bei der inzwischen verbotenen Zeitung handelte, hatte Keskin keinen Einfluss auf redaktionelle Inhalte. Gleichwohl basieren die meisten Verfahren auf einzelnen Artikeln aus dieser Zeit, die in den Augen der türkischen
Behörden gegen das Anti-Terror-Gesetz verstoßen oder den Präsidenten beleidigen.

Neben den Verfahren wegen einzelner in der Zeitung erschienener Artikel ist Eren Keskin auch im „Özgür Gündem“-Hauptverfahren angeklagt. Am 10. April (Mittwoch) geht das Hauptverfahren in Istanbul weiter.

Der Anwältin drohen bereits jetzt mehr als zwölf Jahre Haft. Am 10. April geht der Prozess gegen die 59-Jährige weiter, in dem es um ihre symbolische Übernahme der Chefredaktion der prokurdischen Zeitung „Özgür Gündem“ geht.

Wann: Dienstag, 9. April 2019
9:30 Uhr

Wo: Brandenburger Tor
Platz des 18. März
10117 Berlin

Was: Amnesty-Aktivisten demonstrieren für die türkische Anwältin und Menschenrechtlerin Eren Keskin, die von der türkischen Regierung zu Unrecht mit mehr als 120 Gerichtsverfahren überzogen wird. Die Protest-Teilnehmer tragen Eren-Keskin-Masken und Schilder, mit denen sie ein Ende der juristischen Schikanen fordern und die Wahrung der Pressefreiheit in der Türkei.

Zur Person
Eren Keskin arbeitet seit 1984 als Rechtsanwältin und ist aktives Mitglied des Menschenrechtsvereins der Türkei (IHD) seit dessen Gründung 1986. Mehrere Jahre war sie Vorsitzende des IHD in Istanbul und stellvertretende Vorsitzende. Heute ist sie Ko-Vorsitzende.
Als Strafverteidigerin war und ist sie vor allem mit politischen Fällen befasst. Sie setzt sich engagiert für Opfer sexualisierter Gewalt sowie für die Rechte verfolgter Angehöriger von Minderheiten ein, insbesondere für Kurden, Armenier, homosexuelle und transgeschlechtliche Menschen und Flüchtlinge. 1997 gründete sie zusammen mit anderen Rechtsanwältinnen ein Projekt zur juristischen Unterstützung von Frauen, die in der Haft vergewaltigt oder anderen Formen sexueller Folter unterworfen wurden, das Rechtshilfebüro gegen sexuelle Misshandlungen und Vergewaltigungen in Haft.
2001 erhielt Eren Keskin für ihr Engagement den Menschenrechtspreis der deutschen Sektion von Amnesty International. Zudem ist sie Trägerin zahlreicher internationaler Preise, unter anderem des Aachener Friedenspreises (2004), des Hrant Dink Awards (2017) und des Helsinki Civil Society Awards (2018).

Quelle: www.amnesty.de

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