Kabul ist nicht sicher: Amnesty fordert sofortigen Abschiebungsstopp

amnesty logoNeue UNHCR-Richtlinien bezeichnen den Alltag in der afghanischen Hauptstadt als lebensgefährlich / Finnland verzichtet bereits auf weitere Rückführungen

BERLIN, 10.09.2018 – „Die für morgen angekündigte Sammelabschiebung nach Afghanistan muss unverzüglich gestoppt werden“, fordert Franziska Vilmar, Asylrechtsexpertin bei Amnesty International in Deutschland. „Die afghanische Hauptstadt Kabul, wo alle Flüge aus Deutschland landen, ist nun auch vom UNHCR als nicht sicher eingestuft worden. Auf dem Weg zum Markt, in die Schule, ins Büro oder zum Arzt droht in Kabul jedem Menschen jeden Tag ein gewaltsamer Tod: durch am Straßenrand deponierte Bomben oder durch Selbstmordanschläge an belebten Orten. Erst vergangene Woche hat es Dutzende Tote bei einem Anschlag auf eine Sportveranstaltung gegeben.“

In den neuen Richtlinien zum Schutzbedarf von Asylsuchenden aus Afghanistan vom 30. August kommt das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) zu dem Schluss, dass Kabul keine sogenannte „interne Fluchtalternative“ ist. Zu schlecht sei die Menschenrechts- und Sicherheitslage, zu gravierend die Auswirkungen des bewaffneten Konflikts auf das Wirtschafts- und Sozialleben in Kabul. Der Alltag in Kabul ist dem UNHCR zufolge lebensgefährlich.

„Die finnische Regierung hat auf die UNHCR-Richtlinien prompt reagiert und Abschiebungen in das Land vorübergehend ausgesetzt. Die deutsche Abschiebungspraxis nach Afghanistan bringt Menschen in Lebensgefahr und verstößt gegen Völkerrecht“, sagt Vilmar. Seit Dezember 2016 hat Deutschland in 15 Sammelabschiebungen bereits 349 Afghanen abgeschoben – alle nach Kabul.

Amnesty fordert angesichts der aktuellen Bewertung des UNHCR, alle Abschiebungen aus Deutschland nach Afghanistan sofort auszusetzen.
Kabul hatte 2017 die höchste Anzahl ziviler Opfer (1.831, davon 479 Tote) in ganz Afghanistan zu beklagen. Der Großteil dieser Menschen wurde bei Selbstmordanschlägen oder ähnlichen Angriffen verletzt beziehungsweise getötet. Dieser Trend setzte sich im ersten Halbjahr 2018 mit 993 zivilen Opfern fort.

Quelle: www.amnesty.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Gesundheit und Bildung

Schüleraustausch und Gap Year –


Weltkugel auf in die Welt MesseFernweh: AUF IN DIE WELT-Messe am 20.04.2024 in Köln: Kostenfreie Insider-Informationen zu Schüleraustausch und Gap Year für das Auslandsjahr 2025 und 2026

Schüleraustausch USA und weltweit, High School in den USA, Internat in Kanada, Freiwilligen...


weiterlesen...

27.04.2024 Finissage + Artist Talk:


das esszimmerUnter dem Label enclosed space präsentieren die ausstellenden Künstler*innen sowie weitere Kolleg*innen in unregelmäßigen Abständen und in wechselnden Zusammensetzungen Ihre Arbeiten.
Sie alle vereint Ihre (Vor-)Liebe für den umschlossenen Raum, ...


weiterlesen...

Parookaville-Headliner mit weiteren


3 PV24 Line Up so far 1zu1 v1 r2 2Vom 19. Juli bis 21. Juli 2024 öffnet PAROOKAVILLE seine Stadttore, um mit 225.000 Citizens zum
achten Mal »Wahnsinn, Liebe und pure Glückseligkeit« zu feiern. Wenige Monate vor Eröffnung
schließen die Veranstalter das Booking für die diesjährige E...


weiterlesen...

Jetzt noch anmelden! Am Montag, 22.


05 Firmenlauf Koln Anmeldeschluss Larasch GmbHDie Anmeldung für den Firmenlauf Köln am 8. Mai neigt sich dem Ende zu. Begeben Sie sich mit tausenden anderen Läuferinnen und Läufern auf die 5 km lange Laufstrecke und feiern Sie mit Ihren Kolleginnen und Kollegen den längsten Feierabend des Jah...


weiterlesen...

DEEP PURPLE kündigt neues Album an


Deep Purple CoverEine der größten Rockbands aller Zeiten veröffentlicht am 19. Juli neues Album „=1“ bei earMUSIC. ‘It all adds up to 1’

Hamburg, 24. April 2024  Deep Purple, eine der größten und einflussreichsten Rockbands aller Zeiten, veröffentlicht am 19. Juli...


weiterlesen...

Europäisches Parlament stimmt für


Umweltinstitut LogoMünchen/Straßburg, 24. April. Mit 560 zu 43 Stimmen hat das Europäische Parlament am Mittwoch in Straßburg für den Austritt aus dem Energiecharta-Vertrag (ECT) gestimmt. Das Umweltinstitut München bezeichnet diesen Schritt als einen wichtigen Meil...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.