Ausstellung "Katharina Arndt: EVE + ADAM"Freitag, 4. März 2016 |
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Katharina Arndt thematisiert in ihrer künstlerischen Arbeit das Konsumindividuum – Mann und Frau – westlicher Prägung. Das zentrale Diptychon EVE + ADAM zeigt ein lebensgroßes, lachendes Paar, gemalt mit Marker und Acryl auf LKW-Plane. Die biblischen Figuren Eva und Adam sind dargestellt als dunkelhäutige jugendliche Schlachter in neongelben Schürzen. Die Darstellung des junges Paares EVE + ADAM bricht mit nahezu allen ikonografischen Traditionslinien: Sie zeigt zuerst Eva, dann Adam, was auf eine Verschiebung der Geschlechterrollen und zugleich Evas Status als „Urmutter der Menschheit“ anspielt. In ihrer Hand hält sie auch keinen Apfel mehr, der symbolisch für den ihr zugeschriebenen Sündenfall steht, sondern eine Rippe. Aber mehr noch: Das Paar ist schwarz und nicht weiß. Neben weiteren Kontexten steckt hierin der Verweis auf den wissenschaftlich nachgewiesenen afrikanischen Ursprung der Menschheit. Auf der anderen Seite ist der darwinistische Ansatz bezüglich der menschlichen Evolutionsgeschichte ein atheistischer und kein biblisch-religiöser – doch beantwortet er allein, woher wir kommen und warum wir wurden, wie wir sind? Auf den aktuellen und weltlichen Aspekt des Menschseins verweist bei Katharina Arndt auch die Bekleidung des Paares EVE + ADAM. Sie sind nicht mehr nackt. Sie sind auch nicht mehr unschuldig, nicht mehr ohne Job. Mit zwei Schlachtermessern „bewaffnet“ könnte der Grat zwischen zivilisiert und friedlich jederzeit schmal werden. Die dunkelhäutigen EVE + ADAM befinden sich jenseits des Paradieses und göttlich-religiöser Weltanschauungen. Sie befinden sich im Jetzt einer zivilisierten, säkularen, multiethnischen Gesellschaft. Flankiert wird das zentrale Diptychon von zwei Fleischstillleben links sowie zwei skulpturalen Arbeiten rechts. Über dem gesamten Setting der Ausstellung thront wie der Heilige Geist in traditionell-christlichen Dreifaltigkeitsdarstellungen ein funkelnder hellblauer Button: BUY NOW. Konsum wird als Fluchtpunkt und Mittel der Kompensation von Sinnverlust in der atheistischen Welt entlarvt. In dieser sind materialistische Statussymbole an die Stelle religiöser Welterklärung getreten. Zwar kann der Mensch der Jetztzeit frei von der Erbsünde und der Buße in jenseitigen Höllen sein. Das Paradies wurde ihm damit aber ebenso genommen. Die Ausstellung läuft bis zum 01.April 2016 |
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Ort FB69 Galerie KölnGlasstrasse 31 |
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