Manchmal ist es besser, einfach zuzugeben, dass ich keine Ahnung habe vom vorgestellten Thema. Tatsächlich ist das in meiner Realität in Gesprächen oft so, dass einige mit ihrem Halbwissen meinen, zu jedem Thema die einzig wahre Perspektive, nämlich ihre eigene, mitteilen zu müssen. Mich beeindruckt inzwischen eher das gepflegte Understatement, das sich dadurch auszeichnet, die persönlichen Wissenslücken zuzugeben. Kann ja durchaus sein, dass sich diese oder andere Lücken im Informationsstand noch auffüllen. Wenn es beispielsweise um die Unwägbarkeiten des Lebens geht, um technische Finessen oder um historische Gegebenheiten des frühen 14. Jahrhunderts, stehe ich gerne zu meinem Unwissen und teile dies auch entspannt mit. Der Vorteil dieses „keine Ahnung davon haben“ ist doppelt spürbar: Erstens kann sich das „Gegenüber“ darstellen ohne Experten-Konkurrenz. Der zweite Vorteil ist, dass meine Präsenz relativiert wird, was unmittelbar Sympathie-Punkte für mich einbringt. Schließlich mag keiner Dummschwätzer, die meinen, alles zu jedem Thema zu wissen, ohne den Intelligenz-Quotienten eines Universal-Genies zu haben oder geschweige denn mehr Know how als der tagesaktuelle Aufmacher der Bild-Zeitung. Nun ja. Keine Ahnung zu haben, hat weitere Vorteile: Wie mir ein Dozent vor Jahren erklärte, verbinden wir uns mit dem größeren Wissen, dem unbewussten Wissen, indem wir unser Unwissen oder auch begrenztes Wissen akzeptieren. So scheint die persönliche Status-Meldung „Ich habe keine Ahnung davon“ das umfassendere Wissens-Depot in unserem Inneren zu aktivieren. Außerdem kann es uns einladen, uns auf die Suche zu begeben und unseren Wissenstand zu erweitern.
Regina Nußbaum
Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !
Köln, den 24. Juni 2024 Bei der Beschlussvorlage und der Berichterstattung über die Kapazitätserweiterung der Ost- West-Achse wird der Eindruck erweckt, dass eine entsprechende Förderung durch Bund und Land bereits gesichert sei. Tatsächlich ist j...
Fünfte und letzte Staffel der mehrfach ausgezeichneten Hörspielserie Die Weisse Lilie – Doppeltes Spiel (VÖ: 21.06.2024; Hörspielbox mit 3 CDs; ca. vier Stunden Spielzeit; Folgenreich/Universal Music Family Entertainment)
Künstlerische Vorhaben von 13 Künstler*innen und zwei Kurator*innen erhalten
Im Mai fand die Jurysitzung zur Vergabe der altersunabhängigen Recherche- und Arbeitsstipendien im Bereich "Bildende Kunst" 2024 statt. Diese Stipendien ermöglichen es pr...
Dänemark, Finnland, Island, Norwegen, Schweden und Estland präsentieren sich gemeinsam im großen Partnerschaftspavillon als offizielle Partnerregion der diesjährigen gamescom
Die Nordischen Länder sind offiziell Partnerregion der gamescom 2024, d...
Bei der Weinherstellung fallen Reststoffe wie Trester – der feste bis breiartige Rückstand nach dem Pressen der Trauben – und Rebholz nach dem Schneiden der Reben an. Diese bleiben bislang weitgehend ungenutzt. Wie die Biomasse verwertet werden kö...
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.