Symposium in Köln diskutierte Zukunftsstrategien - Volle Häuser dank Kultur 2.0

kölner kulturratKöln, 3. Mai 2018. Digitalisierung, Globalisierung und demographischer Wandel verändern die Gesellschaft nachhaltig. Auch die Kultur muss sich mit diesen Herausforderungen auseinandersetzen. Wie das am besten gelingen kann und welche Strategien für Kulturinstitutionen und die Freie Szene in Deutschland zum Erfolg führen, war Thema des 5. Kulturpolitischen Symposiums des Kölner Kulturrats vom 26. bis 28. April 2018 in Köln. Unter dem Titel "Zukunft:Kultur – KulturnutzerInnen von morgen" kamen 130 Experten und Kulturakteure aus Deutschland und dem benachbarten Ausland bei über 30 Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops zusammen.

Angesichts der thematischen Tiefe des Symposiums und der hervorragenden Resonanz der Teilnehmer zog Dr. Hermann Hollmann, Vorsitzender des Kulturrats, ein durchweg positives Resümee: „Unser Ziel war es, mit einem sehr umfassenden, ambitionierten Programm einen bundesweiten Überblick über wegweisende Projekte der öffentlichen Kulturinstitutionen und der Freien Szene zu geben und gemeinsam mit allen Akteuren der Kultur einen praxisorientierten Blick in die Zukunft zu werfen. Das ist uns nicht zuletzt dank der hervorragenden Besetzung der Veranstaltungen und der aktiven Beteiligung der Besucher sehr gut gelungen“.

Zum Start des zweitägigen Symposiums stand bei Prof. Birgit Mandel vom Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim in ihrem Vortrag eine zentrale Frage im Mittelpunkt: Wie erreiche ich angesichts des gesellschaftlichen Wandels, der damit einhergehenden veränderten Definition der Kultur und des typischen Klientels sowie bundesweit abnehmender Besucherzahlen auch in Zukunft das Publikum? Wichtig seien neben attraktiven Programmen die Einbeziehung unterschiedlicher Zielgruppen, der Trend zum Event bei Kulturbesuchern, strukturelle Veränderungen in den Institutionen, um das Know-how möglichst vieler Akteure miteinzubeziehen, sowie aktives Handeln der Politik.

Wie das in der Praxis gestaltet werden kann, stellten zwei Keynotes vor. Die Soziologin und Autorin Tunay Önder beschäftigte sich in „Von Knoblauchdünsten bis Prügelattacke“ mit dem Blog „migrantenstadl“ und präsentierte Strategien für eine kritische Kulturwelt, bei denen die Sichtweise der Migrantengesellschaft im Mittelpunkt steht. Herausforderung und Chance für Kultureinrichtungen durch die digitale Transformation war das Thema bei Dr. Chantal Eschenfelder vom Städel Museum Frankfurt. Sie erläuterte die Grundlagen und die Motivation für die Entwicklung einer digitalen Strategie und gab Einblicke in die aus der Umsetzung resultierenden Veränderungsprozesse.

Dass es viele erfolgreiche Projekte in Deutschland gibt, zeigten 18 Präsentationen zu den Themen Integration, Interkulturalität, Teilhabe, Kulturelle Bildung, Digitale Öffnung, Kunstvermittlung, Experiment, Kommunikation und Social Media. Beispiele waren das Café Eden für Geflüchtete in Düsseldorf, das Musizieren mit Apps bei der Kinder- und Jugendarbeit und jugendliche Kulturscouts im Bergischen Land in der Sparte „Demographischer Wandel und Migration“ sowie das Theater Dortmund, das Media-Arts-Team doublelucky aus Berlin und das Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ZKM mit dem Fokus auf „Digitalisierung und Neue Medien“.

Zum Abschluss des Symposiums hatten die Besucher bei den Workshops „Museum als Third Place“, „Future Lab Cologne“, „Audience Development“, Diversität in der Kulturpraxis“ und „Social Media Marketing 2.0“ die Möglichkeit, in kleineren Arbeitsgruppen gezielte Handlungsempfehlungen oder Ideen für zukünftige Projekte zu erarbeiten und zu entwickeln. Hollmann: „Am Projekt „Futurelab Cologne“ werden wir auch zukünftig arbeiten. Alle weiteren Ergebnisse der Workshops werden kontinuierlich ausgewertet. Sie bilden die Grundlage für ein weiteres Symposium, das für das Jahr 2020 geplant ist. Bis dahin werden wir die aktuellen Entwicklungen weiter beobachten und dokumentieren, vor allem, um den Austausch innerhalb der Kulturszenen zu fördern. Unsere Partner haben uns bereits ihre Unterstützung signalisiert.“

Über den Kölner Kulturrat e.V.
Im Kölner Kulturrat e.V. vereinen sich die privaten kulturellen Institutionen und Fördervereine in Köln, die bürgerschaftlich Kunst durch persönliches Engagement, fachlichen Rat und finanzielle Zuwendungen unterstützen. Als Interessenvertretung und Sprachrohr der kunstinteressierten Bürger unterstützt er interdisziplinär das künstlerische und kulturelle Geschehen der Stadt Köln durch persönliches Engagement, fachlichen Rat und finanzielle Zuwendungen. Er wurde 1998 zunächst als loser Zusammenschluss gegründet und entwickelte sich zur Repräsentanz des Gemeinschaftsinteresses seiner Vereine mit mehr als zwanzigtausend angeschlossenen Mitgliedern.

Bilder: Warm-up mit Rainer Land (Rhein-Sieg-Kreis), Barbara Neundlinger (Kulturpolitische Gesellschaft), Guido Kohlenbach (Landschaftsverband Rheinland), Muchtar Al Ghusain (Stadt Essen), Prof. Dr. Susanne Hilger (RheinEnergieStiftung Kultur) und Moderator Dr. Jörg Biesler (v.l.n.r.); - Keynote von Dr. Chantal Eschenfelder (Städel Museum Frankfurt); Foto -  Resümee Tag 1 mit Dr. Hermann Hollmann (Kölner Kulturrat), Dr. Matthias Hamann (Stadt Köln), Janis El-Bira (Theatertreffen-Blog), Ute Vogel (vogelsfutter.de) und Moderator Dr. Jörg Biesler (v.l.n.r.)

Fotos: "5. Kölner Kulturpolitisches Symposium" (c) Kölner Kulturrat/Klaus Wohlmann

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