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„DIE EINSAME FREMDE – GRIECHISCHE STIMMEN IN DEUTSCHLAND AUS DER ZEIT DES ERSTEN WELTKRIEGS“Friday, 13. November 201519:00-22:00 Uhr |
„Lecture Demonstration“ mit dem Klangorchester PARADOXON: „Die einsame Fremde – Griechische Stimmen in Deutschland aus der Zeit des Ersten Weltkriegs“
Das Klangorchester PARADOXON präsentiert traditionelle griechische Lieder, die als Teil der ethnographischen Forschung der Preußischen Phonographischen Kommission ab 1916 im Kriegsgefangenenlager Görlitz aufgenommen und vor wenigen Jahren wiederentdeckt wurden.
Mittelmeer und Erster Weltkrieg, das ist nicht nur ein lange vernachlässigtes, nun wieder neu entdecktes Thema für Forschung und Öffentlichkeit. Zu einer ganz ungewöhnlichen „Neuen Nachbarschaft“ mit mediterranem Hintergrund kam es in Görlitz. Dort wurden zwischen 1916 und 1919 in einem Kriegsgefangenenlager 430 griechische Offiziere mit 93 Frauen, fünf Kindern sowie 6.100 griechischen Soldaten des IV. griechischen Armeekorps stationiert, die in den Wirren des Weltkriegs als „Gäste der Reichsregierung für die Dauer des Krieges“ nach Deutschland gekommen waren. Das Lager hatte einen Sonderstatus, die Soldaten durften sich frei bewegen und trugen zum öffentlichen Leben der Stadt bei.
Zu dieser Zeit nahm die Preußische Phonographische Kommission in 175 Kriegsgefangenenlagern musikalische Aufnahmen zum Zweck ethnographischer Studien vor, zur Gründung eines „Stimmenmuseums der Völker“. In Görlitz fanden im Juli 1917 Aufnahmen mit griechischen Soldaten statt.
„Diese Lieder“, so Konstantinos Andrikopoulos, Leiter des Klangorchesters PARADOXON, „sind wie Nachrichten in Flaschen von Schiffbrüchigen. Nachrichten, die uns von Entbehrungsträumen berichten (Entbehrungen von einem Ort, der Heimat, von Gebräuchen und Sitten, der geliebten Frau, des Friedens, der Wahrheit, der Gerechtigkeit) oder prophetische Träume [...]. Aber die wichtigste Botschaft dieser Lieder ist die Hoffnung, die lebendig bleibt und die Menschen auch durch die dunkelsten Pfade des Krieges, der Einsamkeit und der Ungerechtigkeit führt.“
Das Zentrum für Mittelmeerstudien (RUB) lädt ein!
Foto: Klaus Micke
Kunstmuseum BochumKortumstraße 147
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