Afghanistan: Amnesty fordert Innenministerkonferenz zum Stopp aller weiteren Abschiebungen auf

amnesty logoBERLIN, 07.06.2018 – Vor dem Hintergrund der Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass die Bundesregierung den Weg für mehr Abschiebungen nach Afghanistan frei machen will, fordert Amnesty International erneut einen Abschiebungsstopp.

„Abschiebungen nach Afghanistan sind angesichts der gegenwärtigen Sicherheits- und Menschenrechtslage unverantwortlich und verstoßen gegen das Völkerrecht und die europäische Menschenrechtskonvention. Eine Unterscheidung in sogenannte sichere und unsichere Gebiete in Afghanistan bleibt schlichtweg eine Illusion“, sagt Anika Becher, Asien-Expertin bei Amnesty International in Deutschland. „Auch der neue Asyllagebericht des Auswärtigen Amts zeigt deutlich, dass von Sicherheit vor Ort keine Rede sein kann. Dass sich die Bundesregierung vor diesem Hintergrund für mehr Abschiebungen nach Afghanistan ausspricht, ist unverantwortlich und lebensgefährlich für die betroffenen Menschen, die vor drohender Verfolgung und dem bewaffneten Konflikt fliehen.“

Mit Blick auf die laufende Innenministerkonferenz sagt Becher: „Unter den gegebenen Umständen sind Abschiebungen nach Afghanistan menschenrechtlich nicht zu vertreten. Wir appellieren an den Bundesinnenminister und die Innenminister der Länder, derzeit niemanden nach Afghanistan abzuschieben und einen sofortigen Abschiebungsstopp zu erlassen."

Das Auswärtige Amt schreibt in seinem neuen Asyllagebericht, dass die Aufnahmefähigkeit „der genutzten Ausweichmöglichkeiten, vor allem im Umfeld größerer Städte, [...] durch die hohe Zahl der Binnenvertriebenen und der Rückkehrer aus dem Iran und Pakistan bereits stark in Anspruch genommen“ ist. Zudem sei die Nutzung von Überlandstraßen oftmals lebensgefährlich.

Annähernd zwei Millionen Menschen wurden bereits aufgrund des bewaffneten Konflikts innerhalb ihrer Heimat vertrieben. Das Land ist mit der Versorgung dieser Menschen überfordert. Vertriebene und Rückkehrer finden sich in elenden Bedingungen wieder und sind permanent in Gefahr, erneut vertrieben zu werden oder ihr Leben zu verlieren. Laut der UN Mission in Afghanistan (UNAMA) wurden im vergangenen Jahr knapp 11.500 Menschen getötet oder verletzt, allein in diesem Jahr gab es bis März mehr als 2.200 Opfer.

Quelle: www.amnesty.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku

1LIVE etabliert erfolgreich neues


1LIVE AB24 Captain Danger Timo Grau  klAm 10. und 11. Mai stand Bochum für ein Wochenende Kopf. 1LIVE hisste seine Segel im Bermuda3eck und brachte bestes Musikprogramm in die coolsten Venues der Stadt. Bei schönstem Frühlingswetter feierten tausende Hörer:innen in Bochum Stars wie&nbs...


weiterlesen...

Motivierte Läufer:innen sorgen für


Firmenlauf Koln Kreativ Christian SchulzeMit strahlenden Gesichtern und voller Energie machten sich 3.440 Läufer:innen bereit und verwandelten bei der fünfzehnten Auflage des Firmenlauf Köln den Fühlinger See in ein farbenfrohes Sportgelände. Gut gelaunt begaben sie sich auf die 5 km-Lau...


weiterlesen...

Em Stadion zu Huss: Gaffel feiert die


240510 Luca Kilian   Davie Selke beide 1. FC Köln  Thomas Deloy von Gaffel IIKöln, 10. Mai 2024 – Ausgelassene EM-Stimmung in den Kneipen und Brauhäusern, tobender Torjubel in den Fanzones und natürlich spannende Spiele in Müngersdorf: Das verspricht die EM 2024 in Köln. Am 15. Juni geht es mit Ungarn gegen die Schweiz los...


weiterlesen...

Am 20. Mai wird der Tag des Biergartens


Tag des Biergartens 20. MaiKöln, 16. Mai 2024 – Die Biergartenkultur im Rheinland bietet eine Menge idyllischer Biergärten in ländlichen und in städtischen Gebieten. „Biergärten stehen für Lebensfreude und viele wunderbare Begegnungen“, sagt Thomas Deloy, Geschäftsleitung M...


weiterlesen...

phil.COLOGNE 2024 bietet erstmals


2024philCOLOGNE PKHieronymus Ronneper smallVon Kant über Krisen bis Zuversicht – Ticket-Vorverkauf gestartet
Die zwölfte phil.COLOGNE begegnet vom 11. bis 18. Juni 2024 der eskalativen Weltlage mit einem erneut erweiterten Programm. Erstmals umfasst das Festival vierzig Einzelveranstaltunge...


weiterlesen...

Atomwaffengegner will Friedensgebot und


antimilitaristischer Protest am Fliegerhorst Buchel 8.5.2023Weimar / Koblenz, 12.5.2024. Am 8. Mai 2023 protestierte eine Gruppe von sieben Aktivisten gewaltfrei gegen die zwanzig US-amerikanischen Atombomben, die auf dem Bundeswehr-Flugplatz Büchel / Eifel lagern. Die Gruppe spazierte durch das offene Bau...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop