Platz für tierische Untermieter an der Förderschule - Stadt und NABU starten Offensive für Vogelschutz an städtischen Objekten

spatzenhotel bezirksrathaus porzUm den Artenschutz zu fördern, aber auch Schäden an ihren Gebäuden zu vermeiden, hat die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln gemeinsam mit dem NABU-Stadtverband Köln ein Sonderprogramm für Nistkästen an städtischen Gebäuden aufgelegt. An der Förderschule für Emotionale und Soziale Entwicklung in der Auguststraße in Köln-Nippes wurden nun zwei Nistkästen für Mauersegler angebracht. Zwei weitere wurden an der West- sowie der Nordfassade eines städtischen Gebäudes in der Liebigstraße installiert, das von dem Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen e.V. angemietet ist. In jedem der neun Kölner Stadtbezirke sollen entsprechende Nisthilfen montiert werden.

Der Mauersegler hat es in den letzten Jahren immer schwerer, Unterschlupf zu finden. Die Sanierung von Gebäuden und die Verdichtungen von Dächern und Dachböden bringen ihre Art in "Wohnungsnot". Birgit Röttering, Projektleiterin beim NABU, Stadtverband Köln, freut sich sehr:

Wir hängen die Kästen für das nächste Jahr auf, denn Anfang Mai kommen die fliegenden Sommergäste wieder nach Köln und wir sind sehr gespannt, ob sie die neuen Nistkästen gleich entdecken werden.

Nisten Mauersegler an Gebäuden, tragen die sehr reinlichen Tiere nach Brut und Aufzucht ihrer Jungvögel die Reste ihrer Nester sowie eventuell vorhandenen Kot aus dem Objekt ins Freie. Sie hinterlassen ihre Bruthöhle ordentlich, auch die Fassade bleibt sauber.

Bessere Untermieter können wir uns als Stadt Köln kaum wünschen,sagt Astrid Schüßler, Abteilungsleiterin für das Objektmanagement bei der städtischen Gebäudewirtschaft.

Die Gebäudewirtschaft unterstützt seit Jahren bei Planung, Bau sowie Instandhaltung von Objekten das Vorhaben, alternative Nistplätze als Fortpflanzungs- und Ruheräume für Vögel an öffentlichen Gebäuden zu schaffen. Schüßler:

Bei allen Modernisierungs-, Wärmedämm- und Neubaumaßnahmen berücksichtigen wir zudem Dach- und Fassadenbegrünungen zugunsten des Arten- und Insektenschutzes im Sinne aller Nutzer – Mensch wie Tier.

Wann immer möglich werden an den rund 660 in der Betreuung der Gebäudewirtschaft befindlichen Objekten alternative Rückzugs- und Bruthöhlen geschaffen, damit sich Vögel beispielsweise nicht in den Außendämmungen "einrichten". Am Bezirksrathaus Porz wurde aufgrund eines größeren Spatzen-Bestandes, der dort jährlich in den Rolladenkästen nistet, ein "Spatzenhotel" mit 51 "Zimmern" an der Fassade angebracht. Bei der Sanierung der Katholischen Grundschule Forststraße wurden Schlupflöcher mit dahinterliegenden Höhlen in die Fassade eingebaut.

Im Rahmen des durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung und der HIT-Stiftung geförderten NABU-Projektes, speziell für Mauersegler, wurden in den letzten zwei Jahren in Köln an bereits rund 50 Stellen Nistkästen angebracht.

Aufgrund der vielen Sanierungen an Gebäuden verlieren die Mauersegler immer mehr Brutplätze und finden keinen Einschlupf mehr in den Dachnischen. Daher ist es wichtig künstliche Nisthilfen anzubringen. Aber nicht nur Nisthilfen sollten angebracht werden, denn die Mauersegler brauchen auch Nahrung, die in einem ökologisch wertvollen Garten zu finden sind. Aus diesem Grunde sollten auch heimische Gehölze und Stauden gepflanzt werden, rät Birgit Röttering.

Mauersegler sind Langstreckenzieher und Dauerflieger und nutzen nur eine kurze Zeit von drei Monaten in ihren Brutgebieten für Paarung, Brut und Aufzucht, bevor es Ende Juli wieder zurück ins südliche Afrika geht. Da sich die Zehen und Krallen der Mauersegler im Laufe der Evolution zurückgebildet haben, können sie nur beschwerlich laufen und damit nicht vom Erdboden aus starten. Sie benötigen zum Abflug eine Fallhöhe von mindestens vier Metern. Dementsprechend befinden sich in den Nistkästen aus Holzbeton auch "Ein- und Abflugschneisen" sowie Mulden zur Ablage der Eier.

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Jürgen Müllenberg
Foto © Stadt Köln - Nistkästen an der Fassade des Bezirksrathauses Porz

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