Diskussion & Reflexion über rechte Gewalt in Deutschland 8.11.2012

hand in hand gegen rassismusEIN JAHR AUSEINANDERSETZUNG UM DEN NSU. Impulse, Reflexionen und Statements zu rechter Gewalt und Rassismus in Deutschland am 8.11.2012 in Köln-Mülheim.
 
Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kiliç, Mehmet Turgut, Ismail Yaşar, Thoedoros Boulgarides, Mehmet Kubaşik, Halit Yozgat. Neun migrantische Arbeiter und Kleinunternehmer wurden in den Jahren 2000 bis 2006 kaltblütig hingerichtet, erschossen mit derselben Tatwaffe. Jahrelang konnte die Polizei die Morde nicht aufklären, weil Rassismus nie ernsthaft als Tatmotiv in Erwägung gezogen wurde. Erst ein Zufall machte im November 2011 die Existenz einer für die Morde verantwortlichen rechtsterroristischen Gruppe in Deutschland bekannt. Die Gruppe, die sich selbst „Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) nannte, ermordete 2007 zudem die Polizistin Michèle Kiesewetter und verübte mindestens zwei Bombenanschläge in Köln, 2001 in der Probsteigasse sowie 2004 in der Keupstraße, bei denen zahlreiche Menschen verletzt wurden.
Die seit einem Jahr laufenden Untersuchungen zum NSU offenbaren das Versagen der Ermittlungsbehörden und eine undurchsichtige Rolle der Geheimdienste. Über Jahre wurde trotz ausbleibender Ermittlungserfolge an einer Hypothese festgehalten, nach der die Morde in Zusammenhang mit „organisierter Kriminalität" in einem als fremd wahrgenommenen Milieu gedeutet wurden. Die Sichtweise und Vermutungen der Angehörigen der Opfer wurden nicht ernst genommen, stattdessen wurden sie als Personen mit Verbindungen in das „kriminelle Milieu" diffamiert, kriminalisiert und ausspioniert. Die Verdächtigungen und Verletzungen wirken an Orten wie der Keupstraße bis zum heutigen Tag nach.
Im Rahmen der Veranstaltung wollen wir zusammentragen, was wir nun, ein Jahr nach der Aufdeckung des NSU, wissen, welche Fragen noch immer offen sind und was konkret zu tun ist. Betroffene sowie Expertinnen und Experten werden die Entwicklung in Hinblick auf das Verhalten der Sicherheitsbehörden, den Rassismus in der Gesellschaft und die organisierte Neonaziszene kommentieren.
 
Auf dem Podium sitzen
Ali Demir 2004 Vorsitzender der IG Keupstraße
Dr. Kemal Bozay Politikwissenschaftler und Anwohner
Apabiz e.V. Antifaschistisches Presse- und Bildungsarchivsowie weitere Gäste.
Moderation: Albrecht Kieser, Journalist
Einführung: Hendrik Puls, NS-DOK der Stadt Köln
 
DONNERSTAG, 8. NOVEMER 2012 BEGINN: 19:00 UHR
VHS-SAAL IM BEZIRKSRATHAUS WIENER PLATZ 2AKÖLN-MÜLHEIM
 
Rundgang durch die Keupstraße
Die Keupstraße, die in der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts entstanden ist, gilt heute als das Kölner Zentrum des Geschäftslebens von aus der Türkei eingewanderten Migrantinnen und Migranten. Die Straße ist keine in sich geschlossene „Parallelgesellschaft" – wie es eine rassistische oder neonazistische Lesart nahelegt – sondern ein differenziertes und vielfältiges Quartier, über das sich viele Geschichten erzählen lassen. Mitat Özdemir (IG Keupstraße) und Peter Bach (Geschichtswerkstatt Mülheim) begleiten uns auf einem Rundgang.
8. November 2012 / 16:00 Uhr / Treffpunkt: Keupstraße/Ecke Bergisch-Gladbacher-Straße
 
Veranstalter: Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus im NS-DOK der Stadt Köln in Kooperation mit der Volkshochschule (VHS) der Stadt Köln.
Gefördert im Rahmen des Bundesprogramms TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN.

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