Interview mit Jochen Seelhammer - Detailpanorama
Wann hast Du angefangen zu fotografieren?
Mit unbefleckten 13 Jahren (glaub ich) hab ich angefangen zu fotografieren, genau weiß ich es nicht mehr... Meine erste Kamera, eine Kleinstbildkamera, hat mir mein Vater geschenkt. Im väterlichen Labor konnte ich auch recht schnell die 16-mm-Filme entwickeln und die Früchte meiner Arbeit vergrößern. So richtig angefangen hab ich dann wenig später mit meiner ersten Spiegelreflex, die bis heute ihren Dienst artig verrichtet.
Was ist der Inhalt Deiner Arbeit?
Meine Arbeiten haben häufig Landschafts- oder Architektur-Sujets zur Grundlage, wobei anhand von Ausschnitt und Perspektive das Wesentliche der vorgefundenen unveränderten Realität herausgestellt wird. Die klare Sachlichkeit der aus dem Alltäglichen herausgeschnittenen Dinge, ist Basis vieler meiner Fotografien. Meine meist menschenleeren Fotografien besitzen daher oft einen sehr grafischen Charakter. So soll dem Betrachter ein Einblick in eine Welt gegeben werden, wie sie am Rande zu finden ist, ihm die Möglichkeit eröffnen die Ästhetik des Details zu finden. Durch spezielle Verarbeitungstechniken wird den Bildern etwas Surreales mitgegeben, das zum einen dem Objekt das profane nehmen soll und den Betrachter einen Tunnel bietet, der ihn zu dem erkennbaren Detail transportiert.
Welche Motivation hast Du für Dein fotografisches Schaffen?
Der Wunsch Dauerhaftes zu erschaffen, Bilder zu formen, motiviert meine Fotografie. Mich interessiert weniger das Festhalten eines Momentes, als die Möglichkeit, Objekte zu gestalten, Formen zu erfassen und dauerhaft zu erhalten.
Welche Bedeutung hat für Dich die Fotografie und diese professionell zu betreiben?
Letztlich gibt mir die handwerkliche Tätigkeit sowohl bei der Aufnahme als auch im Labor das Gefühl, etwas zu erschaffen. Der Prozess, eine Fotografie herzustellen, endet für mich in dem Moment, in dem das gerahmte Bild an der Wand hängt. Ein besonderes Anliegen ist mir, alle Prozessschritte, auch die finale Präsentation, in den eigenen Händen zu haben. Bei der Fotografie lege ich großen Wert auf das Handwerkszeug. So muss ich zugeben, dass ich im Gegensatz zu vielen anderen Fotografen eine große Bindung zu der Technik besitze. Die Ästhetik einer perfekt arbeitenden rein mechanischen Kamera ist für mich nicht zu übertreffen.
Persönliche Wünsche?
...für mich persönlich mehr Freiraum für Kreativität....für meine Umwelt mehr Tiefgang, weniger Oberflächlichkeit und stumpfen Konsum. ...für meinen Lebensraum (Köln-Mülheim) mehr Akzeptanz und Toleranz für die Menschen die hier leben.
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