Amnesty International kritisiert deutsche Rüstungsexportpolitik

amnesty logoAmnesty fordert vor dem Hintergrund des Rüstungsexportberichts 2017 der Bundesregierung verbindliche menschenrechtliche Kriterien für die Genehmigung von Rüstungsexporten.

BERLIN, 20.06.2018 – Vor dem Hintergrund des heute veröffentlichten Rüstungsexportberichts 2017 der Bundesregierung kritisiert Amnesty die deutsche Rüstungsexportpolitik erneut in Teilen als unverantwortlich und intransparent. Der Bericht dokumentiert deutsche Rüstungsexportgenehmigungen im zurückliegenden Kalenderjahr.

„Der Rüstungsexportbericht der Bundesregierung belegt wie in den Vorjahren eine Vielzahl menschenrechtlich fragwürdiger Rüstungsexportgenehmigungen“, sagt Mathias John, Experte für Rüstung und Menschenrechte bei Amnesty International in Deutschland.
„Viele dieser Genehmigungen entfielen 2017 erneut auf Staaten mit katastrophaler Menschenrechtsbilanz oder auf solche, die aktiv in bewaffnete Konflikte involviert sind“, so John weiter. „Es ist zum Beispiel unverständlich, warum zum wiederholten Male die Lieferung von tausenden Maschinenpistolen nach Indien genehmigt wurde, obwohl die Sicherheitskräfte dort für exzessive Gewaltanwendung bekannt sind. Auch jede Liefergenehmigung für einen Staat wie Saudi-Arabien ist angesichts der Menschenrechtsverletzungen im Land, aber auch vor dem Hintergrund der andauernden Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht bei den Angriffen im Jemen das falsche Signal. Amnesty International fordert die Bundesregierung dazu auf, ihre Genehmigungspraxis zu überarbeiten und ein vereinheitlichtes Rüstungsexportgesetz zu schaffen, das verbindliche menschenrechtliche Kriterien zur Voraussetzung für alle Rüstungstransfers macht.“

Exporte von Waffen und Munition aus Deutschland bleiben intransparent: „Bundestag und Öffentlichkeit können auch weiterhin nicht nachvollziehen, welche Rüstungsgüter welche Firma an welchen Empfänger in welchem Land geliefert hat“, sagt John „Verantwortungsvoll wäre es, wenn die Bundesregierung diese Informationen zugänglich machte und vor allem Rechenschaft darüber ablegte, wie sie die Menschenrechte im Genehmigungsverfahren berücksichtigt hat. Dazu gehört auch, dass die seit längerem angekündigten Vor-Ort-Kontrollen des Verbleibs exportierter deutscher Rüstungsgüter endlich systematisch umgesetzt werden und Verstöße zu Sanktionen führen.“

„Die Bundesregierung darf den Unternehmen außerdem nicht weiter deren menschenrechtliche Verantwortung abnehmen“, fordert Mathias John. „Sie muss verbindliche menschenrechtliche Sorgfaltspflichten verankern, die gerade auch für Rüstungsfirmen gelten müssen und auf deren Einhaltung dringen.“

Quelle: www.amnesty.de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Nachrichten und Doku in Köln

Am 20. Mai wird der Tag des Biergartens


Tag des Biergartens 20. MaiKöln, 16. Mai 2024 – Die Biergartenkultur im Rheinland bietet eine Menge idyllischer Biergärten in ländlichen und in städtischen Gebieten. „Biergärten stehen für Lebensfreude und viele wunderbare Begegnungen“, sagt Thomas Deloy, Geschäftsleitung M...


weiterlesen...

Die c/o pop 2024 war mit popkultureller


c chiara BaluchAusverkauftes unplugged Konzert von MAJAN zum Auftakt des c/o pop Festivals +++ Über 1.400 Teilnehmende bei der c/o pop Convention +++ Zahlreiche Überraschungen über die fünf Tage hinweg, u.a. kostenlose Konzerte von Crazy Frog & Leoniden und 24x7...


weiterlesen...

DEEP PURPLE veröffentlichen ersten Song


portable door deep purple„PORTABLE DOOR“ ERSCHEINT HEUTE
HIER DAS NEUE ALBUM VORBESTELLEN

Hamburg, 30. April 2024 – Nach der Ankündigung ihres neuen Studioalbums „=1“ veröffentlicht Deep Purple heute die erste Single „Portable Door“. Der neue Song ist ab sofort zum Streame...


weiterlesen...

20.06.2024 Suchtpotenzial mit "Bällebad


suchtpotenzial1

10 Jahre Suchtpotenzial, das sind 10 Jahre "Titten, Tasten, Temperamente"!

Auf Tour mit der Deutschen Bahn, digitale Shitstorms und dazu noch Spliss, diese beiden Frauen haben wirklich einiges durchgemacht. 

Dennoch rocken die Musik-Comedy-Queens...


weiterlesen...

Tag der Forschung: TH Köln verleiht


Bild Michael Bause TH KölnRäumliches Hören für Virtual- und Augmented-Reality-Anwendungen, die Stärkung der politischen Interessenvertretung in der Sozialen Arbeit, ein Social-Media-Handlungskonzept für die offene Kinder- und Jugendarbeit sowie die Erforschung neuer Wirkst...


weiterlesen...

Chatbot zur Europawahl 2024


bPb LogoChatbot beantwortet wichtige Fragen zur Europawahl und zur EU // Abrufbar ab 13. Mai 2024 auf www.bpb.de und via Telegram 

Die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb veröffentlicht am 13. Mai 2024 einen Chatbot zur Europawahl. Auf den Webseiten...


weiterlesen...
@2022 lebeART / MC-proMedia
toTop

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.