"Natur-Ersatzprodukt" klebt an Litfaßsäulen

stadt Koeln LogoFotokünstlerin Pia Hertel mit "Mohn" und "Distel" an 25 Kölner Kunstsäulen

Die Fotokünstlerin Pia Hertel hat sich mit zwei Motiven für die "Kölner Kunstsäulen" beworben. Unter dem Titel "Natur-Ersatzprodukt" wurden die Darstellungen "Mohn" und "Distel" eingereicht. Die Jury entschied sich dafür, beide Motive der Öffentlichkeit auf den insgesamt 25 Kölner Kunstsäuen zu präsentieren.

Pia Hertel, 1987 in Köln geboren, hat zuerst eine Ausbildung zur Fotodesignerin an der Deutschen Pop Akademie in Köln, anschließend eine Ausbildung zur gestaltungstechnischen Assistentin und ein Fotografie-Studium in Dortmund absolviert. Hertel lebt und arbeitet als selbständige Fotokünstlerin in Köln.

Ihre nun ausgewählten Arbeiten beschäftigten sich mit unserem Umgang mit dem Material Plastik. Die beiden plakatierten Motive zeigen vor einem fast schwarzen Hintergrund ein Plastikexemplar einer Mohnblume beziehungsweise einer Distel. Beide Motive fesseln auf den ersten Blick, bestechen durch starke Farbkontraste und die ungewöhnliche Darstellung der Pflanzen. Pia Hertel zerlegt die jeweilige Plastikversion der Pflanzen in einzelne Bestandteile und bildet ihre Künstlichkeit ab. Die Künstlerin erläutert: "Die Darstellung der Pflanzen erinnert an eine Explosionszeichnung, wie man sie von einer Bauanleitung eines Industrieproduktes kennt. Dies unterstützt die Entromantisierung der täuschend echt wirkenden Natur-Ersatzprodukte."

Hertel möchte mit ihrer Arbeit die geschwächte Verbindung von Mensch und Natur zeigen, lässt die Plastikversionen der Pflanzen als Stellvertreter der echten Natur fungieren und verdeutlicht so auf sehr subtile Weise den heutigen Zeitgeist – nämlich die Entfremdung von der Natur. Dabei ist der Mensch auf die Natur angewiesen, braucht sie als Lebensgrundlage und kann nur mit ihr überleben. Doch der stetig wachsende Konsum von künstlichen Produkten lässt den Menschen zunehmend den Bezug zur Natur und ihrer Bedeutung verlieren. Gleichzeitig zeigt jedoch gerade die Nachfrage der Menschen nach Kunstblumen oder anderen künstlichen Nachahmungen natürlicher Produkte, dass wir alle ein tiefverwurzeltes Bedürfnis nach der Natur haben.

Meine Arbeit thematisiert mittels der Inszenierung von Kunstblumen die Absurdität des Versuchs, die Natur ersetzen zu können,

sagt Hertel. Ihre Serie "Natur-Ersatzprodukt" umfasst insgesamt sieben Fotografien und wurde mit dem neuen BFF Förderpreis 2020 (Preis des Berufsverbandes Freie Fotografen und Filmgestalter e.V.) sowie dem "Profifoto New Talent Award 20/2" (verliehen vom Magazin "Profifoto" und Canon) ausgezeichnet.

Weitere Informationen zu den Kölner Kunstsäulen

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Robert Baumanns

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