26.10.2013 - 08.12.2013 - Pure Pop Art II @30works

pure pop art....Gruppenausstellung mit Johann Büsen, Jörg Döring, Ekatherina Savtchenko, Janos Schaab und Van Ray.

Mit der Neuauflage der erfolgreichen Schau „Pure Pop Art“ bringt die Kölner 30works Galerie erneut verschiedene Generationen der Pop Art zusammen. Pure Pop Art II, das sind fünf Künstlerinnen und Künstler, die sich auf unterschiedliche Weise auf jene Kunstrichtung beziehen, die seit den fünfziger Jahren bis heute unser kulturelles Selbstverständnis bestimmt – und nicht an Bedeutung verloren hat. Ihre Bildsprachen sind unterschiedlich, ihre Materialien, doch was sie alle eint, ist die Frische und Attraktivität ihrer Werke, die Unvermitteltheit, mit der sie den Betrachter ansprechen. Es geht hier stets um eine lustvolle, alles andere als elitäre Auseinandersetzung mit dem Alltag. Mit dem, was uns umgibt: mit der Welt des Konsums, der Werbung, der Massenmedien, der Ware als Fetisch, des Starkultes. Es geht um die Gegensätze zwischen Realität und Fiktion, zwischen Alltag und Kunst. Zu sehen sind Kunstwerke von Johann Büsen, Jörg Döring, Ekatherina Savtchenko, Janos Schaab und Van Ray.

Der Berliner Johann Büsen, 1984 in Paderborn geboren, schöpft aus den Bildern der populären Kultur. Hier, im Fernsehen, im Film, in der Literatur, im Comic oder auf Plattencovern findet er das Material für seine Werke, die er am Computer zu aufwändigen Bildwelten weiterverarbeitet. Es ist eine Wunderkammer aus Zitaten, die er uns hier präsentiert. Ironie ist Teil des Spiels – genauso wie die Strategie der Fragmentierung.

Büsen ist als „visueller DJ“ bezeichnet worden – und sein Sound ist ganz gegenwärtig. Farbig, ornamental schlägt er die Brücken von der analogen zur digitalen Welt, von der Unübersichtlichkeit des Alltags hin zur Kunst. Seine Ausbildung hat Büsen an der Hochschule für Künste in Bremen absolviert. Verschiedene Kunstpreise belegen seinen Erfolg. Seine Botschaft: Man kann nicht mehr trennen zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Seine digitale Collage-Kunst (die er als Digitaldruck auf Leinwand bannt) speist sich aus einer Vielzahl von Quellen. Der Computer, das Worldwideweb ist Büsens Archiv, ist sein mit Schlagworten versehener Zettelkasten. Diese Kunst ist von faszinierender Opulenz, Vielfalt, Überraschung und Fülle – und nicht zuletzt ein Abbild unserer Zeit. In ihrer Unübersichtlichkeit, aber auch in ihrer Sehnsucht nach Ordnung.

Jörg Döring wurde Mitte der sechziger Jahre mitten im Ruhrgebiet geboren und ist seit 1986 als freischaffender Künstler tätig. Es ist das Wesen von Kunst, Regeln und Vorgaben zu negieren – sagt Döring. In Bezug auf seine künstlerischen Medien ist Döring ein technisch vielseitiger Künstler. Ob Ölgemälde oder Siebdruck, ob Foto oder Collage – oder sogar eine Mischung aus alledem –, Dörings Bilder nutzen genau das, was notwendig ist, um die Geschichten, die in seinem Kopf herumschwirren, für den Rezipienten lebhaft und erlebbar zu machen. Dennoch gibt es keine eindeutigen Narrationen mit Anfang und Ende, sondern eher Momentaufnahmen aus Fragmenten, aus welchen der Betrachter seinen eigenen Sinn extrahiert. Dörings Kunst verlangt die aktive Teilnahme des Zuschauers. Ein Dialog entsteht zwischen Bild und Betrachter – ein Dialog, der zuweilen auch zum Streitgespräch ausarten kann. Trotzdem gibt es keine Missverständnisse, sondern zusätzliche Interpretationsebenen. Jörg Döring möchte mit seinen Bildern die Welt weder erklären noch retten, sondern seine Betrachter zum Nachdenken anregen. Die bewusste Hinterfragung ist das Hauptwerkzeug des Künstlers.

„Tree of Life“ hat Ekatherina Savtchenko im Jahr 2012 ihre Ausstellung in der 30works Galerie genannt. Im Zentrum ihrer in glühenden Farben gemalten Kunst steht stets der Mensch – um ihn dreht sich alles in dieser lustvollen Malerei. Die kosmische Verbundenheit des Menschen, auch darum geht es in diesen großen Bildern. Der Baum des Lebens ist für die russische Künstlerin ein prominentes Motiv. Seit ihrem Studium bei Michael Buthe und A. R. Penck in Düsseldorf arbeitet sie an ihren geheimnisvollen, spirituellen Farbräumen.

Archaisch anmutende Figuren tauchen in diesem so sinnlichen Werk immer wieder auf, doch eher als Zeichen, als Chiffren. Die 1965 in Sankt Petersburg geborene, in Düsseldorf und New York lebende Künstlerin ist auf der Suche nach den Grundfragen der menschlichen Existenz. Der amerikanische Kunstkritiker Donald Kuspit hat über ihr Werk geschrieben: „In Savtchenkos expressionistischen Bildern herrscht eine Atmosphäre unbesiegbarer Intensität: trotz des emotionalen Ausdrucks der pulsierenden Farbe behält die Figur ihre menschliche Integrität, Identität und Göttlichkeit. Mit ihr wird ein Ego bezeichnet, das seine eigenen Instinkte auslebt, ihnen erlaubt, sich frei zu entfalten – offensichtlich in völliger Selbstverständlichkeit …“

Auch Janos Schaab, geboren 1960 in Ungarn, bezieht sich immer wieder auf die Traditionen der Pop- und Op-Art, um sie mit kleinen, subtilen Veränderungen in die Gegenwart zu überführen. Stets findet er hierbei eine sehr eigene, reduzierte Bildsprache. Er ist ein Minimalist – weiß, dass die größte Kunst die des Weglassens ist.

Es sind klare Bilder, die er uns zeigt. Ikonen des 20. Jahrhunderts. Idole, Schauspielerstars wie Audrey Hepburn, Marlene Dietrich, Grace Kelly oder Andy Warhol, aber auch Vorlagen aus der Kunstgeschichte von etwa Leonardo da Vinci – auf ihre wesentlichen Kennzeichen konzentriert. Bilder aus dem kollektiven Gedächtnis, die doch ganz neu anmuten. Schaab entwickelt seine Kunst oft aus Rasterpunkten oder Linien, seziert die Vorlage – auf der Suche nach einer neuen Schönheit.

Der Unterschied zwischen Schein und Sein, zwischen Wirklichkeit und Fiktion bewegt diesen Künstler, jenen zwischen Reduktion und Komplexität. Seine medialen Erinnerungsbilder sind fesselnd, weil sie einen Sog entwickeln, dem man sich nur schwer entziehen kann. „Weniger ist mehr“, sagt er. Je weniger er uns zeigt, desto größer ist unser Verlangen. Auch das ist eine Lehre der Pop-Art, die Janos Schaab gezogen hat.

1984 in Düsseldorf geboren, begann Van Ray Ende der 90er Jahre als Graffiti-Künstler. Unter dem Einfluss der Pariser Pochoir-Bewegung, die Kunst als Ausdruck der Gesellschaftskritik im öffentlichen Raum nutzt, entwickelte er seine Arbeiten, Schablonen,Sticker, Poster und Skulpturen immer pointierter – hin zu politischen Statements. 2004 war er Schüler der Düsseldorfer Künstlerin Susanne Ristow und arbeitete als 3DVideokünstler. In Köln gründete er 2007 die Künstler-Kollaboration „fancyroom“, welche die Verknüpfung von Streetart und Design zum Ziel hat. In diesem Rahmen entstanden zahlreiche Entwürfe für namhafte Textilhersteller und erste Ausstellungen digitaler Arbeiten.

Seine aktuellen Werke umfassen verschiedene Techniken (Schablone, Collage, Decollage oder Acryl auf Holzlatten) und vereinen Streetart, Pop Art und Neoexpressionismus. Bis heute ist das gesellschaftskritische Element charakteristisch für ihn, ganz gleich, ob er ein Graffiti an einem Brückenpfeiler gestaltet – oder ein Objekt für einen Galerieraum fertigt.

Pure Pop Art II @ 30works
Eröffnung: 26.10.2013, 20 Uhr
Ausstellung: 26.10.2013 bis 8.12.2013

30works Galerie
Gérard Margaritis
Antwerpener Str. 42
50672 Köln
Tel.: 0221/5700250
E-Mail: info@30works.de
www.30works.de

Foto: Courtesy of 30works Galerie Copyright bei den Künstlern

Über 30works
Die Kölner Galerie 30works ist spezialisiert auf Pop-Art, Streetart und zeitgenössische Kunst. Speziell, wenn es um das Thema Streetart geht, übernimmt 30works eine Vorreiterrolle in Deutschland: Als einer der ersten Galeristen hat Geschäftsführer Gérard Margaritis die Streetart nach Deutschland gebracht und sich mit 30works auf diese junge, frische „Pop-Art des 21. Jahrhunderts“ als zusätzlicher Fokus konzentriert.

Die Galerie
Mitten im trendigen „Belgischen Viertel“ in der Kölner Innenstadt bietet die 30works Galerie auf 300 Quadratmetern viel Raum für innovative, junge Positionen der Kunst. Spezialisiert auf Pop Art, Neopop, Urban Art und Streetart, ist sie kein elitärer Tempel für Eingeweihte, sondern ein inspirierender Ort der Begegnung von Künstlern und Kunstinteressierten, von Sammlern und solchen, die es noch werden wollen. Und mit genau dieser entspannten, unangestrengten Atmosphäre hat sich 30works längst auch über die Grenzen der Domstadt hinaus einen Namen gemacht. Ihre sechs bis acht Einzelund Gruppenausstellungen pro Jahr sind Magnet für ein bunt gemischtes, experimentierfreudiges Publikum.

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