15.02.2022 Salongespräch - Nahtlos ausdrucksstark - Der Faden im künstlerischen Zugriff
Das Arbeiten mit Fäden hat – wie das an weibliche Handarbeitstechniken anknüpfende – lange um seine Anerkennung in der Kunst gerungen. Zu Unrecht, wie nicht nur jüngere Werke, etwa die der Hamburger Künstlerin Gesa Lange belegen. Der Gebrauch des Fadens als ausdrucksrelevantes Medium in der Kunst ist seit langem sanktioniert. Dabei findet der Faden nicht nur im gestischen oder installativen Kontext Anwendung, vielmehr tritt er an die Stelle des zeichnenden Stiftes. Buchstäblich gewinnt er an Kontur, indem er selbst Kontur umschreibt. Dem zeichenhaften Gebrauch des Fadens spürt das Salongespräch nach. Dabei kommen nicht nur jüngere Beispiele zur Sprache, sondern ebenso ihre Einbindung in eine sozial- und kunstgeschichtliche...