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ÖPNV in der Kölner Innenstadt: Wirkliche Verbesserungen statt monströse Tunnelplanung umsetzen!

VCDKöln, den 31. Juli 2024 - In der Diskussion um die Ertüchtigung der Ost-West-Achse für Langzüge besteht in Teilen der Ratspolitik die Erkenntnis, dass beide Varianten etwa die gleiche Kapazitätserhöhung bei jedoch immensem Kostenunterschied bieten. Deshalb steht die Frage im Raum, wie denn zusätzlich zur notwendigen Kapazitätserweiterung auf der Ost-West-Achse das ÖPNV-Netz in der Kölner Innenstadt attraktiver aussehen könnte.

In den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts standen beim Ausbau der Verkehrswege vor allem Maßnahmen im Vordergrund, die aufwendige Bauwerke und Stadtraumumgestaltungen erforderten. In den letzten 20 Jahren haben sich hingegen hierfür kleinteilige und baulich einfachere Lösungen durchgesetzt und das aus gutem Grund: Mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen muss sparsamer gewirtschaftet werden, Umweltaspekte gilt es ebenso zu beachten wie die Belange von mobilitätseingeschränkten Bevölkerungsgruppen. Deshalb spielen "smarte" Lösungen heute eine entscheidende Rolle zur Bewältigung der künftigen Verkehrsentwicklung. Vor diesem Hintergrund erscheint ein milliardenschwerer Tunnelbau anachronistisch. Aber wie könnte eine Alternative zum Tunnelbau in Ergänzung zum oberirdischen Ausbau der Ost-West-Achse aussehen?

Dazu zwei einfache Beispiele:

1. Eine im Vergleich zum Ost-West-Tunnel kostengünstiger und einfacher zu realisierende Maßnahme wäre die Ertüchtigung der bereits bestehenden, aber aktuell nur für Betriebsfahrten zu nutzenden Verbindungsstrecke von der Severinsbrücke zum Barbarossaplatz: Durch den Bau eines zweiten Gleises auf diesem Abschnitt würden die Voraussetzungen geschaffen, um eine neue Stadtbahnlinie vom rechtsrheinischen Norden in den linksrheinischen Süden zu führen.

2. Im kürzlich vorgelegten Zwischenbericht zur in Erarbeitung befindlichen Machbarkeitsstudie "Expressbusnetz Köln" ist dargestellt, wie ein Angebot an schnellen und attraktiven Buslinien in Köln aussehen könnte.
Solche mit überschaubaren Mitteln umsetzbaren Beispielmaßnahmen hätten weitreichende Wirkungen: Zum einen würde durch zusätzliche Direktverbindungen das bestehende ÖPNV-Angebot deutlich attraktiver und damit auch besser genutzt werden. Zum anderen würde das Stadtbahnnetz in der Innenstadt stark entlastet, so dass hier ein weiterer Aufkommenszuwachs auch ohne direkten weiteren Kapazitätsausbau auf einzelnen Linien möglich wäre. Wenn jedoch alle verfügbaren Finanzmittel der Stadt Köln und die für Köln erreichbaren Zuschüsse von Bund und Land für den Ost-West-Tunnel aufgebraucht werden, bleibt nichts mehr für solche wirkungsvollen Verbesserungen übrig.
Der VCD fordert die Kölner Ratspolitik deshalb auf, neben dem notwendigen oberirdischen Ausbau der Ost-West-Achse weitere Verbesserungsmöglichkeiten im innerstädtischen ÖPNV-Netz in den Blick zu nehmen. Nur so kann der ÖPNV tatsächlich im Gesamtnetz verbessert und können milliardenschwere Fehlplanungen vermieden werden.

Quelle:www.vcd-koeln.de

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