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Preisträger*innen der Förderstipendien für junge Kunst 2025

logo stadt koelnHerausragende Leistungen werden mit insgesamt 60.000 Euro unterstützt

Die Stadt Köln vergibt jährlich fünf Förderstipendien in Höhe von je 12.000 Euro in den Sparten Bildende Kunst (Friedrich-Vordemberge-Stipendium), Medienkunst (Chargesheimer-Stipendium), Literatur (Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium) und Musik (Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium für zeitgenössische Musik sowie das Horst und Gretl Will-Stipendium für Jazz und improvisierte Musik), um herausragende Nachwuchskünstler*innen zu fördern. Das Stipendium für Jazz/Improvisierte Musik wird von der Horst & Gretl Will-Stiftung finanziert.

Eine Jury, bestehend aus Sachverständigen, Vertreter*innen der Politik und dem Kölner Kulturdezernenten Stefan Charles, hat aus 160 Bewerbungen drei Preisträgerinnen und zwei Preisträger für das Jahr 2025 ausgewählt: Jorik Bergman, Katrin Krause, Aline Sarah Müller, Moritz Riesenbeck und Mohamad Sabbah.

In der Sparte Bildende Kunst wurde Moritz Riesenbeck (*1991) für das Friedrich-Vordemberge-Stipendium ausgewählt. Mit seinen Arbeiten nimmt der Künstler meist ortsspezifische oder ortsgebundene, zeitlich begrenzte Eingriffe vor. Heike Kropff, Mitglied der Fachjury, betont:

Mit gutem Gespür identifiziert Riesenbeck Orte und analysiert deren Potenziale. Er schreibt mit verschiedenen künstlerischen Mitteln das Vorgefundene fort, inszeniert, fügt neue Kontexte hinzu. Er eröffnet den Rezipient*innen eine Fülle möglicher Anknüpfungspunkte: politisch, biografisch, poetisch, formal sachlich oder emotional. Die Rezeptionsebenen überlagern und verdichten sich und verleihen Riesenbecks Arbeiten große Kraft.

Preisträgerin des Horst und Gretl Will-Stipendiums für Jazz/Improvisierte Musik ist die in Köln lebende Flötistin, Komponistin und Arrangeurin Jorik Bergman (*1996). In ihrer Begründung sagt die Jury unter anderem:

Die Qualität und Originalität sowie die farbige Differenziertheit ihrer kompositorischen Arbeit für größere Ensembles ist außergewöhnlich, und als Flötistin repräsentiert sie eine eigene und im Jazz-Kontext eher rare Stimme. Ein besonderes Augenmerk der Jury richtete sich auch auf die intensive und vielfältige Arbeit, die erforderlich ist, größere Ensembles auf freiberuflicher Basis zusammen zu holen, aufrechtzuerhalten und mit Spielanlässen, Musik und Auftrittsmöglichkeiten zu versorgen. Dass Jorik Bergman das seit geraumer Zeit mit bemerkenswertem Erfolg tut, hat zur Entscheidungsfindung der Jury beigetragen.

Preisträger des Chargesheimer-Stipendiums für Medienkunst ist Mohamad Sabbah (*1990) aus Köln. Kerstin Renerig von der Fachjury hebt hervor:

In dem Werk von Mohamad Sabbah zeigt sich eine überzeugende, beständige und tief verwurzelte Auseinandersetzung mit experimentellen Formen zeitgenössischer Kunst, die Film, Fotografie, Installation und Performance umfasst. Seine Arbeiten zeichnen sich durch eine seltene Sensibilität und ein hohes technisches Verständnis aus. Er bewegt sich souverän zwischen Hoch- und Populärkultur und erreicht mit großer Präzision und feinem Gespür ein breites Publikum. Zentrales Thema vieler seiner Projekte ist die Auseinandersetzung mit Identität – oft auf unerwartete und zum Nachdenken anregende Weise. […] Die Originalität, emotionale Intelligenz und konzeptuelle Präzision, die sich durch Sabbahs gesamtes Werk ziehen, machen ihn nicht nur zum überzeugendsten Bewerber, sondern auch zum einstimmigen Preisträger des diesjährigen Förderpreises.

In der Sparte Literatur wurde Katrin Krause (*1991) aus Aachen für das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium ausgewählt. Bettina Fischer gibt das Ergebnis der Jury so wieder:

Katrin Krause schreibt mit skurriler Komik und scharfem Blick für gesellschaftlichen Irrsinn über das Leben in der Provinz. Ihr Romanprojekt ‚Ein Huhn zu hypnotisieren‘ handelt von zwei eigenartigen Freundinnen, die in den benachbarten Dörfern ‚Tannschlurcken bei den Kühlhaustürmen‘ und ‚Primm an der Autobahn‘ leben, wo sie ihrer jugendlichen Fantasie freien Lauf lassen und sich in unheimliche, aberwitzige Abenteuer verstricken. […] Sei es die Protagonistin selbst oder der Mann am Bahnhof, der die Plastikblumen gießt – keine einzige Figur in Krauses Romanprojekt hat noch alle Tassen im Schrank. […] Krause schreibt über junge Frauen und wie ihre Körper immerzu bewertet werden, über gesellschaftliche Dynamiken, die zu hirnrissigen Entscheidungen führen und zeigt uns, wie absurd das Alltägliche in Wahrheit ist.

Das Bernd-Alois-Zimmermann-Stipendium für Zeitgenössische Musik geht in diesem Jahr an die in Köln lebende, gebürtige Schweizer Violinistin und Komponistin Aline Sarah Müller (*2001). In der Begründung führt die Jury aus:

Aline Sarah Müllers kompositorische Arbeit zeichnet sich durch ein Höchstmaß an konzeptueller Klarheit aus. Jedes ihrer Werke verfolgt mit Fantasie und Präzision seine eigene Fragestellung […] [und zeugt] von Müllers konkreter Poetik im Zusammenspiel von Wörtern, szenisch-medialen Situationen und Klang. Durch Öffnung, Zuspitzung und Engführung entstehen frische, originelle, bisweilen auch humorvolle Werke. […] Das noch junge Werk von Aline Müller ist bei aller Vielseitigkeit in sich erstaunlich kohärent. Aline Sarah Müllers Musik lädt zum Hinhören ein, sie schafft eine ruhige neuartige Atmosphäre, in die man sich gerne hineinbegibt.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker wird die Preise am 29. August 2025 im Rathaus an die Stipendiat*innen übergeben. Die fünf Preisträger*innen werden ihre Werke auch im Rahmen von Einzelverantstaltungen vorstellen:

Freitag, 05.09.2025 20.00 Uhr Preisträgerkonzert Jazz Will-Stipendium (Jorik Bergman) Stadtgarten
Mittwoch 17.09.2025 19.30 Uhr Preisträgerkonzert Musik Zimmermann-Stipendium (Aline Sarah Müller) Kunst-Station Sankt Peter
Donnerstag 16.10.2025 20.00 Uhr Eröffnung Ausstellung Medienkunst Chargesheimer (Mohamad Sabbah) Kunsthochschule für Medien GLASMOOG, Heumarkt 14
Mittwoch 29.10.2025 20.00 Uhr  Eröffnung Ausstellung Bildende Kunst Vordemberge (Moritz Riesenbeck) artothek
Donnerstag 13.11.2025 19.30 Uhr Preisträgerlesung Brinkmann-Stipendium (Katrin Krause) Literaturhaus

Die Vorjahresstipendiat*innen Mirjam Kay Mashkour und Cristiana Cott Negoescu sowie Leif Berger, Nicolas Kuhn und Danila Lipatov waren als Mitglieder der jeweiligen Fachjurys ebenfalls am Auswahlprozess beteiligt. Sie schätzten den fachlichen Austausch und die Anerkennung innerhalb der Fachjurys und berichteten von dem positiven Effekt der Kölner Förderstipendien für ihre Karrieren. Das Preisgeld nahm wirtschaftlichen Druck und schuf Raum für neue kreative Ideen. Zudem konnten sie wertvolle neue Kontakte knüpfen und ihr Schaffen im Rahmen der Einzelveranstaltungen einem breiten Publikum vorstellen.

Bewerben konnten sich Künstler*innen, die in Nordrhein-Westfalen wohnen und arbeiten und im Verleihungsjahr nicht älter als 35 Jahre sind, im Fall des Horst und Gretl Will-Stipendiums nicht älter als 30 Jahre. In diesem Jahr sind 160 Bewerbungen eingegangen. Rund 60 Prozent der Bewerbungen stammten von Frauen.

Weitere Informationen zu den Künstler*innen und Stipendien sind abrufbar unter: https://www.stadt-koeln.de/artikel/04493/index.html

Quelle: Stadt Köln - Amt für Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitKatja Reuter

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