Perlengraben – VCD Köln kritisiert Planungen
Köln, den 31.5.2021: VCD Köln fordert konsequente Umsetzung des Radverkehrskonzepts - Der Perlengraben ist die linksrheinische Zuführung zur Severinsbrücke. Er stellt die Verbindung vom Barbarossaplatz zur Brücke her.
Radverkehrskonzept Innenstadt begleitet den Wandel der Innenstadt in Richtung Fahrradfreundlichkeit
Das Radverkehrskonzept Innenstadt, welches 2016 mit breiter Mehrheit vom Rat beschlossen wurde, bildet die Blaupause, um die Stadt Köln in den nächsten Jahren fahrradfreundlich zu gestalten. Diese Vielzahl an Einzelmaßnahmen wird Stück für Stück bei geplanten Eingriffen und Bauarbeiten umgesetzt. Die für den Radverkehr oft trennende Wirkung der Kölner Rheinbrücken aufzuheben, war ein Hauptpunkt des Gutachtens. Die Severinsbrücke als innerstädtische Brücke nimmt hier eine besondere Stellung ein, da es zum jetzigen Zeitpunkt für den Radverkehr kaum eine Möglichkeit gibt, die Brückenauffahrt zu finden und so angemessen den Rhein zu queren. Das RVKI legte fest, dass die Brücke im Zweirichtungsverkehr zu befahren sein soll. Auch eine umwegfreie Zuwegung vom Barbarossaplatz und zurück soll geschaffen werden. Hierzu ist auf dem Perlengraben eine angemessene Fahrradinfrastruktur herzustellen.
Baubeschluss für den Perlengraben berücksichtigt die Vorgaben des Radverkehrskonzept Innenstadt nicht
Nunmehr legt die Stadtverwaltung einen Baubeschluss für den Perlengraben vor. Die Fahrbahndecke wird erneuert, anstatt aber die nun angezeigten signifikanten Verbesserungen für den Radverkehr einzubringen, legt die Verwaltung ausführlich dar, warum die beschlossenen Maßnahmen jetzt und auch in nächster Zeit nicht umsetzbar seien. Statt Lösungen zu suchen, wird verhindert und blockiert. Die Verkehrsbelastungen der parallel verlaufenden Ost-West-Achse wird gegenüber dieser Verbindung ausgespielt. Dieses „Ganz oder gar nicht“ ist nicht akzeptabel, es müssen mindestens Teilstücke verbessert und eine zeitnahe Perspektive für die weitere Umsetzung muss eröffnet werden.
VCD fordert die Umsetzung des Radverkehrskonzepts Innenstadt
Der VCD Regionalverband Köln fordert, dass die 2016 beschlossenen Maßnahmen im Umfeld der Severinsbrücke jetzt umgesetzt werden. Es müssen unbedingt geradlinige Verbindungen zur Severinsbrücke geschaffen werden, Umwege sind dem Radverkehr nicht weiter zuzumuten. Es ist zu unterscheiden in Maßnahmen, die direkt erfolgen können, und Maßnahmen, deren Planung nun lösungsorientiert angegangen werden muss. Kurzfristig umsetzbar ist die Verbesserung der Auffahrt auf die Brücke aus der Ulrichgasse kommend. Hier sind die Voraussetzungen durch die Signalisierung des Knotens an der Ankerstraße bereits gegeben. Auch in der Gegenrichtung ist es möglich, eine direkte Anbindung an die Severinstraße herzustellen. Weiterhin in diesem Beschluss umsetzbar ist die Umwandlung einer Fahrspur auf dem Perlengraben, so dass dem Radverkehr analog zur Ulrichgasse eine Spur gewidmet wird. Für die Führung auf die Brücke im Haltestellenbereich muss eine klare Perspektive durch einen Planungsauftrag für eine direkte Führung des Radverkehrs vom Barbarossaplatz bis auf die Brücke geschaffen werden.
Verkehrswende wird nicht durch den Erhalt des Status quo erreicht
Angesichts der Klimakrise, in Zeiten, in denen der Verkehrssektor massive Reduktionen seiner Emissionen erreichen muss, ist es nicht angesagt, den Status Quo zu erhalten und auf CO2 Reduktion durch fließenden Verkehr zu hoffen. Es muss Anspruch der Verwaltung sein, die lange gepredigte Verkehrswende mit Leben und Ideen zu füllen. Verkehrswende bedeutet die Hinwendung zu einer vielfältigeren Form von Mobilität. Das Radverkehrskonzept gibt genau hierzu die Antworten. Es muss ein Ende haben, dass die Verwaltung sich immer dann wegduckt, wenn Entscheidungen zur Förderung des Radverkehrs kniffelig werden. Hier muss eine Lösungsorientierung verfolgt werden.
Quelle: www.vcd-koeln.de