Andreas Reuther „Die Tischkathedrale“ von der Domplatte zur Tischplatte

3 BilderAm 21. September fand die Präsentation des Bildbandes „Die Tischkathedrale“ von Andreas Reuther im Hinterhofsalon Köln im Zuge einer Vernissage statt. Die Veranstaltung wurde vom virtuosen Spiel des Pianisten Andreas Orwat begleitet, der ein breites Spektrum von Liszt über Schumann und Mozart, bis hin zu abschließenden Kölschen Klängen zum Besten gab.

Der Dom, das Wahrzeichen Kölns, Weltkulturerbe und Sinnbild höchster Baukunst.

Andreas Reuther, Maler, Jahrgang 1963, beschäftigt sich mit diesem besonderen Bauwerk und hat 26 Ölgemälde gemalt, in deren Zentrum eben der Kölner Dom steht.

Das Bemerkenswerte hierbei sind die künstlerischen Kompositionen, die Reuther hervorstechen lassen. Der Dom wird verkleinert dargestellt, ungemein detailreich und präzise, doch so klein, dass er auf den Tisch passt, ja sich als wahrheitsgetreues Modell zwischen Hammer, Zirkel und vielen weiteren geometrischen Objekten gruppiert. Und gerade dies Verhältnis gilt es zu beleuchten, einerseits der imposante, leibhaftige Bau am Rhein, andererseits diese Zeichen der Ingenieurkunst in modellhafter Form und Größe.   Reuther präsentiert uns Ölgemälde in altmeisterlicher Manier, kategorisch den allegorischen Stillleben zuzuordnen. Der Weg von der Idee zur Körperwerdung interessiert ihn und so stellt er mit seinen Motiven genau diesen Weg der inspirierten und minutiösen Auseinandersetzung dar. Diese Stillleben erzählen von geistigen Visionen und handwerklichem Können. Von Grübeln, Erleuchtung und Ausdauer. Frappant auch, dass Reuther imstande ist diese Thematik nicht nur motivisch, sondern auch technisch umzusetzen. Seine Technik ist perfekt, Licht und Schatten werden bravourös gemeistert, der Betrachter bleibt über kein Detail im Unklaren. Und doch erweckt sich beim Blick auf die mittelformatigen Bilder ein Eindruck von malerischer Freiheit, der in ein ausgewogenes Spiel von fließendem Übergang zu zeichnerischer Präzision mündet. Reuther vermag es, sein Gegenüber in den Bann zu ziehen. Den Arbeiten wohnt ein Fluidum von Zauber inne, welches das Gewaltige des Doms nicht schmälert, sondern vielmehr den menschlichen Kraftakt, von der Idee bis hin zur stetig erneuerten Vollendung ins Zentrum rückt.

Gruppenbild1Hunderte von Jahren hat es gedauert bis der Dom seine uns heute geläufige Gestalt annahm.
Und auch heute nimmt das Konstruieren und Bauen kein Ende, wie wir an den Taten der Dombauhütte und den immer wieder zu entdeckenden hellen Teilelementen des Domes wahrnehmen können.

In Kooperation mit der Kölner Dombauhütte werden weitere Veranstaltungen mit Andreas Reuther geplant, worüber wir berichten werden. Die Ausstellung zum erschienen Bildband ist noch bis Mitte Oktober im Hinterhof zu sehen.Der überaus sehenswerte Katalog erschien im Roman Kovar Verlag. Besonders gelungen sind die einseitig großformatigen Abbildungen auf der rechten Seite und die kleineren, luftigen Darstellungen auf der Linken, die von einem Begleittext erhellt werden.

Das einfühlsame Vorwort und die begleitenden Texte, verfasste Marie-Louise Jung.

HINTERHOFSALON
Aachener Straße 68
50674 Köln
www.hinterhofsalon.de

Quelle Text/Foto: © Katja Egler

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