Weitere Vorträge zur Kunsttherapie an der Alanus Hochschule

Alanus CampusNoch bis zum 13. Dezember veranstaltet der Fachbereich Künstlerische Therapien und Therapiewissenschaft an der Alanus Hochschule immer dienstags von 17.45 Uhr bis 19.15 Uhr eine öffentliche Ringvorlesung zum Thema „Veränderungsprozesse. Grenzen und Schwellen“.

Am 18. Oktober spricht Klaus Heilmann über die Selbstbegegnung in Bildern und stellt dazu die Malerei einer inhaftierten Frau vor. Gefängnismauern sind nur bedingt dazu geeignet, den Gefangenen Chancen für ein Leben nach der Haft zu eröffnen, das nicht abseits, sondern inmitten der Gesellschaft verankert ist. Die erzwungene „Auszeit“ hinter Gittern kann jedoch zu einer Zeit des Nachdenkens, der Umkehr und des inneren Wachstums genutzt werden. „Hier erweist sich die Kunsttherapie als hilfreich: Zum einen unterstützt sie die Gefangenen darin, die Haftzeit zu bewältigen, zum anderen eröffnet sie ihnen die Möglichkeit der Aufarbeitung der Tat sowie der Entwicklung neuer Lebensentwürfe“, erklärt Heilmann. Der Vortrag zeigt anhand von Bildbeispielen einer inhaftierten Frau, welche Möglichkeiten ihr die Kunsttherapie eröffnete, sich mit ihrer schweren Tat auseinanderzusetzen. Heilmann ist festangestellter Kunsttherapeut im Frauenbereich der JVA Köln.

Ein weiterer Vortrag am 25. Oktober trägt den Namen „Gestern, heute und morgen – eine kunsttherapeutische Fallvorstellung“. Rabea Müller, Diplom-Heilpädagogin und Kunsttherapeutin gewährt Einblick in die Fallgeschichte eines Heranwachsenden und übersetzt die „gemalten Worte“ unter Bezugnahme auf biographische Daten seiner Krankengeschichte. Dabei wird aufgezeigt, wie belastende Lebensereignisse den spezifischen Ausdruck in Bildern bestimmen und wie Bewältigungsversuche bis hin zu therapeutischen Fortschritten sichtbar werden.

Oft braucht es im Verlauf eines Lebens mehrere Zeitfenster, um komplexe traumatische Erlebnisse aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten, bewerten und bewältigen zu lernen. „Auf einem solchen Weg der dosierten Bearbeitung können therapeutische Bilder eine zentrale Brückenfunktion übernehmen, indem sie einzelne Behandlungsabschnitte zu einer Erlebniseinheit verbinden“, erklärt Stefan Reichelt. Der Professor für Kunsttherapie an der Alanus Hochschule und Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut verdeutlicht anhand der Darstellungen einer früh traumatisierten Patientin, wie sich im Laufe von 18 Jahren das ursprüngliche Traumaschema in eine neue Bedeutungsmatrix wandelt. Seinen Vortrag „Das Trauma im Lebenszyklus“ hält er am 8. November.

Veranstaltungsort
Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft
Campus II, Seminarraum 12
Villestraße 3
53347 Alfter bei Bonn

Kommende Termine:
Dienstags von 17.45 Uhr bis 19.15 Uhr

18.10 Klaus Heilmann: Selbstbegegnung in Bildern. Malerei einer inhaftierten Frau

25.10 Dr. Rabea Müller: Gestern, heute und morgen – die kunsttherapeutische Entwicklung eines Heranwachsenden

08.11 Prof. Dr. Stefan Reichelt: Das Trauma im Lebenszyklus. Therapeutische Bilder aus drei Behandlungszyklen

15.11 Dr. Annette de Thier: Verwandlung – Kunsttherapie bei Abschieds- und Trauerprozessen

22.11 Prof. Klara Schattmayer-Bolle: Dialogische Prozesse – Kunsttherapie bei generalisierter Angststörung

29.11 Ulli Kleinrath: Kunsttherapie in der integrativen Medizin – Praxisbericht aus der Psychosomatik in einem anthroposophischen Krankenhaus

06.12 Michael Ganß: Verändern verändern. Kunsttherapeutische Begleitung von dementiellen Veränderungsprozessen

13.12 Dr. Kathrin Seifert: Kunsttherapie mit altersdepressiven Menschen

Verantwortlich
Prof. Sigrid Völker

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