„Computer-Spiele können zu Gesundheitsstörungen bei Kindern und Jugendlichen führen“

rfh koelnJeder Zweite gestaltet mit Computer-Spielen seine Freizeit. Die Spielefreude entsteht unter anderem durch die professionellen und faszinierenden Animationen. Die Überschreitung der empfohlenen Nutzungsdauer kann jedoch zu Gesundheitsproblemen bei Kindern und Jugendlichen führen. Das belegte jüngst die BLIKK-Medienstudie der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH).

Die Richtwerte für die Nutzungsdauer von elektronischen Medien für Kinder bis zum Alter von sechs Jahren liegen bei maximal 30 Minuten, bei Kindern bis zu zehn Jahren maximal bei 60 Minuten. Das sind die Empfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Schweizer Organisation no.zoff.ch. Die Empfehlungen werden durch die BLIKK-Medienstudie belegt. Die Ergebnisse der bisher einzigartigen Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Riedel (RFH) haben die vermehrte Nutzung elektronischer Medien in einen möglichen Zusammenhang mit gesundheitlichen Auswirkungen gerückt.

„Werden diese Nutzungszeiten von Kindern überschritten, lassen sich Entwicklungsstörungen in der Sprache oder motorische Unruhe sowie Gesundheitsstörungen, zum Beispiel Konzentrations-, Schlafstörungen feststellen. Bei Jugendlichen lassen sich insbesondere bei langen Spieldauern von zwei und mehr Stunden ähnliche Gesundheitsstörungen beobachten. Bestimmt das Computerspiel- Bedürfnis den Tagesablauf, zum Beispiel durch die Vernachlässigung der schulischen Aufgaben, Abnahme des täglichen Schlafes bei Jugendlichen, besteht die grundsätzliche Gefahr, eine Computerspiele-Abhängigkeit zu entwickeln“, erklärt der Arzt für Nervenheilkunde Prof. Dr. Rainer Riedel. „Der Bedarf an Aufklärung ist spürbar, bei Fachleuten wie in der Bevölkerung, an Schulen, in Kommunen und Städten.“

BLIKK-Medien
Innerhalb dieses als Querschnittsstudie angelegten Projektes BLIKK (Bewältigung, Lernverhalten, Intelligenz, Kompetenz, Kommunikation) wurden im Zeitraum von Juni 2016 bis Januar 2017 Daten von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Früherkennungsuntersuchungen (U3–J1) in 79 Kinder- und Jugendarztpraxen deutschlandweit erhoben. Parallel zu den Früherkennungsuntersuchungen hat das Projektteam Daten zum Medienverhalten, zum psychosozialen Verhaltensmuster der Kinder und Jugendlichen als auch zum Lebensumfeld erfasst. Die Befragung richtete sich an Eltern, der in diese Studie einbezogenen Kinder (U3–U11). Bei der Früherkennungsuntersuchung der Jugendlichen (J1) wurden diese selbst befragt. Insgesamt wurden 5.636 Proband*innen deutschlandweit in die BLIKK- Studie einbezogen. Es zeigten sich bei einer Nutzungsdauer elektronischer Medien von mehr als 30 Minuten täglich vermehrt Sprachentwicklungs-, Konzentrationsstörungen sowie eine motorische Hyperaktivität unter anderem bei Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren.

mediennutzungsdauerLink zur Studie: „BLIKK-Medien: Kinder und Jugendliche im Umgang mit elektronischen Medien“

Quellen: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) (ed.): Wie oft und wie lange? Empfehlungen zur Höchstdauer der Mediennutzung von Kindern: Empfehlungen zu den täglichen
Mediennutzungszeiten von Kindern. Köln 2018. Jugend- und Familienberatung in der Zentralschweiz (no ZOFF.ch): Umgang mit Medien: Empfehlungen für Eltern mit Kindern bis 12 Jahre. https://www.nozoff.ch/MedienEmpfehlung_fuer_Eltern_mit_Kindern_bis_12_Jahre.pdf.

Die Rheinische Fachhochschule Köln (RFH) ist eine staatlich anerkannte Fachhochschule in privater gemeinnütziger Trägerschaft mit 6.500 Studierenden und bietet über 30 Bachelor- und Masterstudiengänge Vollzeit, dual und berufsbegleitend an.
www.rfh-koeln.de

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