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Guillermo Malfitanis Atelier ist ausgebrannt

die einsatzkraefte bei den loescharbeitender Kölner Stadtanzeiger berichtet:

EINSATZ IM KÜNSTLERQUARTIER

Feuer am Eifelwall

Am Dienstagabend ist im Künstlerquartier am Eifelwall ein Feuer ausgebrochen - 36 Beamte waren im Einsatz. Die Flammen vernichteten unter anderem hunderte Bilder des Künstlers Guillermo Malfitani.

Von Tim Stinauer

Dafür, dass sein Lebenswerk gerade innerhalb weniger Sekunden in Flammen aufgegangen ist, wirkt Guillermo Malfitani bemerkenswert ruhig. „Was soll ich denn machen“, murmelt der argentinische Maler und zieht die Schultern hoch, „was soll ich denn machen?“

Um 19.50 Uhr am Dienstagabend schreckte ein Knall die Künstler der Ateliergemeinschaft Eifelwall 3 auf. Das Gelände liegt gegenüber dem Justizpalast an der Luxemburger Straße. Früher war dort eine Holzhandlung ansässig, bald soll an der Stelle das neue Stadtarchiv entstehen. „Die Erde bebte, meine Kunstwerke an der Wand haben gewackelt“, berichtet ein Maler. Er rief die Feuerwehr.
 
In einer Werkstatt neben Malfitanis Atelier war mutmaßlich eine Gasflasche explodiert, die zum Heizen genutzt wurde, berichtet der 62-Jährige. Einsatzleiter Peter Hartl konnte das nicht bestätigen, er sprach nur von einer Verpuffung. Verletzt wurde niemand.

Entgegen seiner Gewohnheiten hatte Guillermo Malfitani sein Atelier am Dienstag früher verlassen als sonst. „Das war mein Glück. Normalerweise bin ich um 20 Uhr noch da und arbeite, heute war ich zum Essen verabredet.“ Ein befreundeter Künstler rief ihn auf dem Handy an.

nahezu alle seine bilder und grafiken sind verbrant. guillermo malfitani foto tim stinauerEtwa 250 Grafiken und Acrylgemälde haben die Flammen vernichtet. Malfitanis komplette Werkstatt ist schwarz vor Ruß, dichte Rauchwolken quellen aus dem Schuppen. Feuerwehrkräfte schießen Löschwasser hinein. 36 Beamte sind im Einsatz. „Wir hatten Probleme bei der Anfahrt“, berichtet Hartl. Der Brandherd auf dem verwinkelten Brachgelände sei zunächst schwer zu finden gewesen.

Guillermo Malfitani steht ein paar Meter abseits und starrt auf die Löschfahrzeuge. „Ich hatte gerade zwei Ausstellungen beendet und die Bilder zurück ins Atelier gebracht. Am 24. Oktober sollte ich in Bergisch Gladbach ausstellen. Alles vorbei.“ Zur Zeit der argentinischen Militärdiktatur vor 34 Jahren kam Malfitani nach Köln. Seit sechs Jahren arbeitet der studierte Kunsthistoriker am Eifelwall. Mit der Bausubstanz seines Ateliers war er nach zwei Dachschäden zuletzt sehr unzufrieden, erzählt er. „Eigentlich wollte ich längst umgezogen sein.“

Aufruf: Wer Guillermo Malfitani mit einem Atelierraum oder anderweitiger Unterstützung helfen kann, der kann sich an ihn wenden.

www.malfitani.de