Integrationsarbeit an Schulen: Puppentheater selbst gemacht!
Viele reden von Integrationsförderung. Nur was ist das eigentlich? Wie kann dies aussehen?
Ein gutes Beispiel hierfür ist ein Puppentheaterprojekt an der Gemeinschaftsgrundschule An St. Teresia, Köln-Buchheim.
Unter der Leitung von Martyna Sagel (Gründerin des Keck das Kunsteck) werden Schüler ein biographisch orientiertes Puppentheater mit selbst genähten Puppen, eigens entworfenem Bühnenbild und gemeinsam erarbeiteten Geschichten, erstellen. Grundlage der Geschichten werden eigene Erfahrungen, Erwartungen und Wünsche sein, die in ein multikulturelles Theaterstück einfließen werden.
Gegenstand des Projekts ist die kunsttherapeutische Arbeit mit Kindern, durch die die sprachliche Kompetenz, das Selbstbewusstsein und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden.
Geplant ist ein Besuch in der Stadtbibliothek, das gemeinsame Lesen und Reflektieren. Zudem sind ein Besuch im Puppentheater sowie ein Ausflug hinter die Kulissen eines Theaters geplant. Zum Abschluss des Projekts werden die Kinder an dem vom Jugendamt organisierten multikulturellen Jugend-Kunst-Festival in Köln-Mülheim teilnehmen.
Die Begeisterung der Kinder für ihre Lieblingsfiguren und Helden wird eine ihrer grundlegendsten Fähigkeiten, der Phantasie freien Lauf zu lassen, hervorrufen. Die persönlichen Interessen und Fähigkeiten der Kinder werden im ganzen Verlauf des Projekts individuell gestärkt und gefördert.
Das Schulprogramm der GGS An St. Theresia trägt den Titel „Miteinander Leben – Voneinander Lernen“. Über 80 % der Schüler haben einen Migrationshintergrund, aus schulischer Sicht ergibt sich daraus aber keine spezifische ´Problemlage´. Die multiethnische Zusammensetzung der Schülerschaft bedeutet eine Abkehr von monokulturellen Sichtweisen des schulischen Bildungsauftrags. Unsere Schüler- und Elternschaft spiegelt die zunehmende Globalisierung in städtischen Ballungsräumen. Dementsprechend formuliert das Schulprogramm ´die Schulgemeinschaft soll in ihrer sozialen und kulturellen Vielfalt als bereichernd für alle erlebt werden´. Daraus resultierend werden am dem Projekt 15 Schüler aus allen Jahrgangsstufen beteiligt sein, die unterschiedlicher familiärer Herkunft sind.
Mit Hilfe der Kooperationspartner werden mehrere Aufführungen in der Schule und im Stadtteil stattfinden. Das Projekt wurde aus Mitteln der Robert Bosch Stiftung gefördert und somit erst möglich gemacht.
Während des Projekts werden die Arbeitsprozesse und Ergebnisse schriftlich und bildlich dokumentiert.
"Die Vorgängerprojekte in der Schule haben gezeigt, dass gemeinsame Erfolge das Gemeinschaftsgefühl festigen. Die Kinder lernen, die Vielfalt der Kulturen zu schätzen und die Unterschiede zu respektieren. Ferner besteht die Nachhaltigkeit des Projekts durch das Aufgreifen der Themen im Schulbereich."
Projektverantwortliche: Martyna Sagel & Frau Weinreiß