Digitale Teilhabe in Heimen und Internaten stärken

Fünf Bereiche für HandlungsempfehlungenTH Köln entwickelt Handlungsempfehlungen für 24/7-Einrichtungen

Die Digitalisierung bringt neue Fragestellungen für die Gestaltung des Alltags in stationären Bildungseinrichtungen wie Heimen oder Internaten mit sich – von der zunehmend unkontrollierbaren Nutzung digitaler Medien durch Kinder und Jugendliche bis hin zu neuen rechtlichen Rahmenbedingungen und der gestiegenen Verantwortung der Fachkräfte in diesem Bereich. Um die digitale Teilhabe von Kindern und Jugendlichen zu stärken sowie die Ausbildung von Medienkompetenz in Heimen und Internaten zu unterstützen, hat die TH Köln im Projekt „DigiPäd 24/7“ gemeinsam mit der Universität Hildesheim Handlungsempfehlungen und Rechtsinformationen erarbeitet. Die Broschüren sind online kostenlos verfügbar.

„Digitale Medien sind für die soziale Teilhabe sowie die persönliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen sehr bedeutsam“, sagt Prof. Dr. Angela Tillmann vom Institut für Medienforschung und Medienpädagogik der TH Köln. „Leider sind so genannte 24/7-Einrichtungen häufig unzureichend mit Endgeräten ausgestattet und die Nutzung eigener Medien wird in vielen Fällen zeitlich eingeschränkt – das führt zu digitaler Ungleichheit und schränkt die Ausbildung von Medienkompetenz ein.“ Im Projekt „DigiPäd 24/7“ wurden daher Leitlinien für eine erfolgreiche Digitalisierung in stationären Bildungseinrichtungen entwickelt.

Dazu hat das Forschungsteam Kinder, Jugendliche und Fachkräfte in Heimen und Internaten in qualitativen Interviews und Workshops zu deren digitalem Alltag befragt und die jungen Menschen zusätzlich digitale Medientagebücher führen lassen. Zudem analysierte das Team Dokumente zu den Themenbereichen Digitalisierung aus mehreren Wohngruppen. Die Ergebnisse wurden mit allen Akteur*innen diskutiert und in Handlungsempfehlungen übersetzt. Zusätzlich wurden ergänzende Rechtsinformationen für Einrichtungsträger erstellt, unter anderem zu Altersfreigaben, Haftungsfragen und Sicherheitsmaßnahmen.

Bessere Ausstattung und Qualifizierung, mehr Partizipation


Bezogen auf die digitale Infrastruktur haben stationäre Einrichtungen Nachholbedarf: Neben der Ausstattung mit zeitgemäßen, leistungsfähigen digitalen Endgeräten – zur Kommunikation, zum Spielen, zur Informationsbeschaffung und zu Beratungszwecken – zählt auch der Ausbau von schnellen Internetverbindungen zu den vorrangigen Aufgaben. Hinzu kommen die medienpädagogische Qualifizierung und rechtliche Aufklärung des pädagogischen Personals sowie der Leitungen in den Einrichtungen.

„Digitalisierung erfordert einen umfassenden Organisationsentwicklungsprozess. Zu prüfen ist, inwieweit Angebote, Leistungen und Verfahren zukünftig auch digital bereitgestellt werden müssen“, sagt Tillmann. In diesen Prozess sollten Kinder und Jugendliche von Beginn an eingebunden werden, damit passgenaue und niedrigschwellige Angebote entstehen, so Tillmann weiter.

„Junge Menschen haben ein Recht auf eine altersgerechte, selbstbestimmte und diskriminierungsfreie gesellschaftliche Teilhabe – analog und digital“, sagt Prof. Dr. Julia Zinsmeister vom Institut für Soziales Recht der TH Köln. „Aufgabe von 24/7-Einrichtungen ist es daher, allen jungen Menschen gleichberechtigt und barrierefrei Zugang zu Medien sowie zu Medienbildung zu gewährleisten und sie darüber hinaus in einer digitalisierten Welt zu fördern, zu schützen und zu beteiligen. Die von uns entwickelten Handlungsempfehlungen und ergänzenden Rechtsinformationen liefern eine gute Basis, um dieses Ziel zu erreichen.“

Über „DigiPäd 24/7“


Das Projekt „24/7 – Pädagogik – digital: Gelingende Digitalisierung in Heimen und Internaten“ (DigiPäd 24/7) wurde an der TH Köln von Prof. Dr. Angela Tillmann und André Weßel vom Institut für Medienforschung und Medienpädagogik sowie von Prof. Dr. Julia Zinsmeister vom Institut für Soziales Recht geleitet und durchgeführt. Projektpartner war das Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim. Das Projekt wurde im Rahmen der Richtlinie zur Förderung und Forschung zu „Digitalisierung im Bildungsbereich – Grundsatzfragen und Gelingensbedingungen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren gefördert.

Handlungsempfehlungen und ergänzende Rechtsinformationen: 
https://digipaed24-7.de/projektergebnisse/

Abbildung: Fünf Bereiche für Handlungsempfehlungen zur Entwicklung einer analog-digitalen Organisationskultur. (Bild: TH Köln) 
Quelle: www,th-koeln,de

Diesen Beitrag teilen, das Unterstützt uns, DANKE !

FacebookVZJappyDeliciousMister WongXingTwitterLinkedInPinterestDiggGoogle Plus

weitere Beiträge

Event-Tipp

Kölle Pally: Aftershow-Party mit dem


KöllePally AftershowpartyTicket fürs Gloria gibt’s für 15 Euro 

Köln, 4. April 2024 – Premiere für Köllepally: Am Samstag (6. April 2024) werden acht Prominente ihre Darts-Fähigkeiten im Gloria unter Beweis stellen. Ihnen zur Seite werden acht Dart-Fans stehen, die sich b...


weiterlesen...

05. - 27.04.2024 enclosed space


Einladungskarte Bild Kai RichterUnter dem Label enclosed space präsentieren die ausstellenden Künstler*innen sowie weitere Kolleg*innen in unregelmäßigen Abständen und in wechselnden Zusammensetzungen Ihre Arbeiten.
Sie alle vereint Ihre (Vor-)Liebe für den umschlossenen Raum, ...


weiterlesen...

Stadtbahnanbindung Mülheimer Süden


69 grafik stadtbahnanbindung mülheim südErweiterter Planungsbeschluss für die neue Trasse im Mülheimer Süden

Der Mülheimer Süden soll zwischen Messekreisel und Bergischer Ring über die Deutz-Mülheimer Straße und die Danzierstraße an das Stadtbahnnetz angebunden werden. Die Verwaltung le...


weiterlesen...

ANGA COM 2024: Jetzt anmelden für nur


  • csm ANGA COM 2024 9f5665d3deKongressmesse für Breitband, Fernsehen & Online vom 14. bis 16. Mai 2024 in Köln
  • Jetzt online: Programm der Innovation Stage in Halle 7 mit freiem Zugang für alle Besucher
  • Panels von Accenture, Egon Zehnder und des VATM für alle Messebesucher zugä...

  • weiterlesen...

    Eis essen und Müll sparen -


    ReCiclo MehrwegbecherBergheim, 10. April 2024. Laut einer Untersuchung im Auftrag des WWF wurden im Jahr 2023 etwa 14,6 Milliarden Einwegverpackungen in Deutschland vertrieben. Der Mehrweganteil betrug nur 1,6 Prozent. Wie es anders geht, zeigt der Spezialist für Eisb...


    weiterlesen...

    Impulse für Kölner Veedels-Kneipe:


    240409 Klettenberger Hof Biergarten I Foto P. Eismar honorarfreiKöln, 9. April 2024 – Der Klettenberger Hof hat sich über die Jahre als Wohnzimmer für das Veedel etabliert. Hier treffen sich die Sülzer, um zu klönen, die Spiele des 1. FC Köln mit Südkurvenfeeling zu verfolgen oder einfach nur die Geselligkeit ...


    weiterlesen...
    @2022 lebeART / MC-proMedia
    toTop

    Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.