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Köln-Meschenich: PFT in Baggerseen gefunden

uferzone_gratis_foto_euIn einigen Baggerseen im Kölner Stadtteil Meschenich sind erhöhte Wert von Perfluorierten Tensiden (kurz: PFT) gemessen worden. Um dies zu bestätigen, wurden weitere Messungen in Auftrag gegeben, mit den Ergebnissen rechnen die Verantwortlichen der Stadt Köln in der kommenden Woche. Die Substanz trat nach Aussage der Stadt Köln in Konzentrationen von bis zu 20 Mikrogramm pro Liter Wasser auf. Aus Vorsorge haben die Verantwortlichen des Kölner Umwelt- und Verbraucherschutzamtes ein Angelverbot an den betroffenen Gewässer ausgesprochen. Das ist seit dem gestrigen Freitag in Kraft. Die Angelvereine, die dort ihrem Sport nachgehen, sind bereits informiert und Warnschilder aufgestellt, hieß es dazu weiter. Perfluorierte Tenside werden in der chemischen Industrie hergestellt und werden unter anderem in der Textil- und der Papierindustrie eingesetzt. Die PFTs lagern sich in menschlichem Gewebe an und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein.

Die Behörden wollen nun in weiteren Analysen prüfen, ob und in welchem Ausmaß die Fische in den Seen mit der Substanz belastet sind. Träfe dies zu soll ein so genanntes „Bio-Monitoring-Programm die Frage der PFT-Belastung bei den Menschen klären, die in der Vergangenheit Fisch aus diesen Seen verzehrt haben. Die gefährliche Substanz wurde bei Routinemessungen in den Gewässern festgestellt. Der zuständige Betreiber des angrenzenden Wasserwerks, der Kölner Versorger RheinEnergie AG hatte daraufhin sichergestellt, dass die Substanz nicht in die Trinkwasserleitungen gelangen kann. Nun soll vor allem die Wasserqualität der Oberflächengewässer untersucht werden. „Die im Wasser gemessenen PFT-Mengen lassen darauf schließen, dass die Chemikalie auch in den Fischen eingelagert wird. In welchem Ausmaß dies bereits geschehen ist, werden detaillierte Untersuchungen zeigen, die unverzüglich eingeleitet wurden“, erklärte der Leiter des zuständigen Amtes für Umwelt und Verbraucherschutz, Prof. Dr. Ernst Drösemeier. Experten der Umweltverwaltung vermuten, dass durch den Einsatz von Löschschaum die Substanz in die Gewässer gelangt sei. Um dem nachzugehen, werden nun auch die Grundwasserbrunnen in der näheren Umgebung untersucht, hieß es dazu weiter. Im Jahr 2008 traten ein solcher Vorfall bereits im angrenzenden Rhein-Erft-Kreis auf. Auch hier hatten die Behörden reagiert und ein Angelverbot ausgesproche.l

Weitere Informationen zum Thema PFT finden Sie auf der Internetseite des Landesamtes für Umwelt-und Verbraucherschutz (LANUV) unter: http://www.lanuv.nrw.de/pft/start.htm

Quelle: www.koeln-nachrichten.de

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